Gastro sperrt auf
So wird der erste Lokalbesuch nach dem Lockdown
Am 15. Mai öffnen Gastronomiebetriebe in Österreich wieder ihre Türen. Allerdings unter für Gäste gewöhnungsbedürftigen Vorgaben.
ÖSTERREICH. Nach mehr als acht Wochen Corona-Zwangspause dürfen Restaurants und Cafés, heute, Freitag wieder aufsperren. Der langersehnte Besuch der Lokale erfolgt allerdings unter strengen Auflagen. Hier ein Überblick, worauf es zu achten gilt:
Tischlimits und Mundschutz
Alle Betriebsarten des Gastgewerbes dürfen am Freitag zwischen 6 Uhr in der Früh und 23 Uhr am Abend wieder öffnen. Nachtschwärmer werden jedoch enttäuscht: 23.00 Uhr stellt auch die Sperrstunde dar. Nachlokale bleiben zu. Bisher gibt es noch keinen Termin, wann diese wieder aufsperren dürfen. Verboten ist vorerst auch der Theken- und Schankverkauf. Laut der Verordnung des Gesundheitsministeriums darf die Konsumation nicht in unmittelbarer Nähe zur Ausgabestelle erfolgen.
Im Vorfeld des Lokalbesuchs sollte man nach Möglichkeit bereits einen Tisch reservieren, so die Empfehlung des Tourismusministeriums. An einem Tisch sind maximal vier Personen und ihre minderjährigen Kinder erlaubt. Zwischen den Besuchergruppen muss mindestens ein Meter Abstand eingehalten werden. Alternativ sind etwa Schutzwände erlaubt.
Beim Betreten des Lokals müssen in geschlossenen Räumen die Gäste vom Gastgeber zu den Tischen gebracht werden. Die Gäste müssen einen Mundschutz vom Eingang bis zum Sitzplatz tragen. Beim Betreten und Verlassen des Lokals muss zu Anderen ein Abstand von einem Meter gehalten werden.
Spezielle Reinigungsmaßnahmen
Wirte hingegen müssen kontrollieren, dass die Regeln eingehalten werden. Hier müssen Beschäftigte mit Kundenkontakt Mund und Nase abdecken. Eine spezielle Form (zum Beispiel Maske) ist nicht vorgeschrieben. Salz- und Pfefferstreuer und der Brotkorb dürfen nicht mehr am Tisch stehen und müssen angefordert werden. Vorbestellte Speisen und Getränke für eine Selbstabholung dürfen nicht vor Ort konsumiert werden.
Tischoberflächen, Stuhlrücken sowie –armlehnen sind nach jedem Gast zu reinigen. Auch Bedienknöpfe, Armaturen und Türklinken müssen frequenzabhängig gereinigt werden. Außerdem solle regelmäßig, am besten mindestens 1 mal pro Stunde gelüftet werden bzw. Türen offengehalten werden, soweit das Wetter dies erlaubt.
Erwartungen und Unsicherheit
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte vorab dazu aufgerufen, in den österreichischen Wirtshäusern zu konsumieren: "leisten Sie so einen Beitrag, dass wir auch wirtschaftlich gut durch die Krise kommen". Bei den Unternehmern herrscht neben Vorfreude aber auch Ungewissheit. "Wir blicken dem alle mit großen Erwartungen, aber auch mit einer großen Unsicherheit entgegen. Viele Mitgliedsbetriebe sagen, sie sind schon ausreserviert fürs Wochenende, wissen aber nicht, was wird unter der Woche los sein", erklärte der Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Mario Pulker gegenüber der APA.
Vorab stand außerdem etwa die Frage im Raum, ob man Angst vor angehustetem Essen haben müsse. Bisher gibt es keine Hinweise einer Übertragung des Corona-Virus über Lebensmittel. Die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit AGES bestätigt auf ihrer Webseite, dass es derzeit keine Hinweise gibt, dass sich Menschen über herkömmliche Lebensmittel bzw. über Trinkwasser/Leitungswasser oder Oberflächenwasser mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert haben.
Reservierungsplattform mit Vergünstigungen
Ein österreichisches Startup hat ein System entwickelt, wie man in bestimmten Restaurants der gehobenen Klasse essen kann und dabei günstig wegkommt. Die Geschäftsführung von delinski.com - die Plattform ist auch nach Deutschland expandiert - hat während der Krise Lokale unterstützt und Essenszulieferung beworben.
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