Unfassbares Martyrium: Wiener (38) musste sieben Minuten auf den Bus warten!
Mehr als sieben Minuten musste der Wiener Helmut T. gestern an einer Haltestelle in Wien-Josefstadt auf den nächsten Bus warten. Behörden sprechen von einem „unfassbaren Martyrium“. Selbst Ärzte sind sich einig: Dass der 38-jährige Büroangestellte den Vorfall überlebte, grenzt an ein Wunder.
Wie jeden Abend wollte Helmut T. in der Piaristengasse in den Bus einsteigen, doch dem Blick auf die Anzeigetafel folgte der Schock: Sieben Minuten Wartezeit. „Ich dachte, das war’s, das ist der sichere Tod“, erzählt der Büroangestellte von seinen ersten Gedanken. Eigentlich wohnt Helmut T. nur eine Busstation entfernt, aber einen Fußmarsch wollte er trotzdem nicht riskieren: „Zu Fuß? GEHEN!?!? Niemals. Dann doch lieber sterben.“
Das Opfer hatte kaum mehr Akku am Handy und wollte eigentlich den Christophorus-Rettungshubschrauber anrufen, damit dieser ihn bergen kann. Doch dabei kam es zu einem verheerenden Zwischenfall: „Ich habe auf Facebook ein lustiges Katzenvideo gesehen, das habe ich dann so lang geschaut, bis der Akku leer war. Da hab ich gewusst: Oh Gott, jetzt sitze ich hier fest.“ Zur Zeit des Zwischenfalls hatte es draußen plus zwei Grad, was laut Ärzten für einen Wiener jedoch gefühlten minus 30 Grad entspricht. Helmut T. hatte gerade noch einmal Glück im Unglück, weil er lebensnotwendige Dinge wie ein Ottakringer und drei Zigaretten bei sich hatte. „Aber ich musste mir das streng rationieren“, erzählt Helmut von seinem Dilemma. „Ich wusste, dass ich mit der einen Bierdose mehr als fünf Minuten auskommen musste, und habe versucht, immer nur ganz kleine Schlucke zu nehmen.“
Als der Bus schließlich doch noch kam, fiel der Wiener glücklich, aber vollkommen erschöpft in die Türe und wurde von einem anderen Fahrgast sofort mit den Worten „Fahrschein vorweisen, bitte“ freundlich begrüßt.
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