Aus Liebe zur Musik seit 1980
Wiedner Chor "Tonvoll" hofft auf einen Neustart
Seit Beginn der Corona-Pandemie steht das Chorleben im Wiedner Verein "Tonvoll" de facto still.
WIEDEN. Die Kunst- und Kulturszene wurde von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. Seit Monaten herrscht in dem Bereich so gut wie Stillstand. Das betrifft nicht nur die großen Bühnen, sondern auch jene, die hobbymäßig musizieren.
Darunter ist auch der Wiedner Verein "Tonvoll", der 1980 von Stephan Kerschbaum gegründet wurde.
Ein 16-Jähriger mit Liebe zur Musik
Kerschbaum entdeckte schon als Kind seine Liebe zur klassischen Musik, die bis heute in seine Arbeit einfließt. Er selbst nennt es "eine Mischung aus Klassik und Pop". Mit 16 Jahren gründete der heute 56-Jährige seinen ersten Chor. "In der ersten Stunde sind drei Kinder gekommen, am Semesterende waren es schon 25", erinnert er sich zurück.
Was sich daraus entwickelte, war fast ein Selbstläufer. Der Chor wuchs weiter, veranstaltete Adventkonzerte und führte Kindermusicals auf. 1992 kam der Jugendchor hinzu und weil viele Teilnehmer auch danach noch weitermachen wollten, entstand der Erwachsenenchor.
Ein Chor für jedes Alter
Heute bietet "Tonvoll" für jede Altersgruppe einen Chor an: Da gibt es die "Musikfrösche" im Alter von vier Jahren. Die Kinder tauchen in die Welt der Musik ein, probieren Instrumente aus, singen und tanzen. Der Chor für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre bringt bereits erste Konzerte zur Aufführung. Und weil es den Jüngeren zumeist schwerer fällt, eineinhalb Stunden lang still zu sitzen, lernen sie die Texte spielerisch und altersgemäß.
Beim Erwachsenenchor sind alle ab 16 Jahren willkommen. Und dann gibt es auch noch das Musical-Ensemble. "Das war alles so nicht geplant", lacht Kerschbaum. "Das Team ist das Entscheidende."
Zuerst leitete Kerschbaum den Chor alleine, später mit seiner Frau. Heute besteht das Team aus etwa 30 Personen. "Das Schöne ist, dass viele ehemalige Schüler sind", erzählt Kerschbaum.
Hoffen auf ein Post-Corona
Die Arbeit ist ehrenamtlich, mit dem Mitgliedsbeitrag von 90 Euro im Semester deckt der Verein die Fixkosten, etwa für die Räumlichkeiten, ab. Für Familien, die es finanziell schwerer haben, gibt es aber immer eine Lösung. Wie es nach Corona weitergehen wird, bleibt fraglich.
Seit März hat es nur drei, vier Proben gegeben. Wann es wieder weitergehen wird, weiß derzeit noch niemand. "So eine lange Pause ist sehr heikel. Wir hoffen natürlich, dass so viele wie möglich wiederkommen", sagt Kerschbaum.
Weitere Infos: www.tonvoll.at
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