Bildungsminister kündigt Reform an
Ein Fünftel kassierte bei Mathe-Matura einen Fünfer
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kündigt eine grundlegende Überarbeitung für das Konzept der Mathematik-Matura an.
ÖSTERREICH. Anlass dazu ist das heurige Ergebnis der Zentralmatura: Nach guten Ergebnissen im Vorjahr wurden heuer fast ein Fünftel der Maturanten mit einem "Nicht Genügend" an den AHS beurteilt. Nur rund sieben Prozent der Schülerinnen und Schüler erreichten einen Einser, 13 Prozent einen Zweier."Wir brauchen so etwas wie eine grundsätzliche Überarbeitung des Matura-Konzepts, auch unter Berücksichtigung der Anforderungen, was die Hochschulen brauchen", erklärte Bildungsminister Faßmann.
Faßmann hat dafür die Leitung des entsprechenden Referats im Ministerium ausgetauscht. Künftig sollen andere Lehrerinnen und Lehrer die Aufgaben für die Mathematikzentralmatura erstellen. Konkret soll eine Beratungsgruppe Mathematik eingerichtet werden, die Michael Eichmair, Professor an der Universität Wien leiten soll. Denn bisher seien die Vorgaben für die Beispiele an den Gymnasien zu allgemein gehalten gewesen. "Wir brauchen eine Balance zwischen den Grundkompetenzen, auch dem Lösen von Routineaufgaben und anspruchsvollen Aufgaben", so Faßmann.
Angleichung AHS und BHS
An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) war die Notenverteilung viel gleichmäßiger. Die angewandte Mathematik in der BHS sei "stabiler und einheitlicher", so Faßmann. Sie sei eine Herausforderung, "aber offensichtlich in einem wesentlich geringeren Ausmaß an Wechselhaftigkeit als in der AHS". Im Vergleich zischen den beiden Schultypen erreichten in der AHS 6,9 Prozent der Maturanten ein "Sehr gut", in der BHS sogar 13 Prozent. 21,4 Prozent wurden in den AHS mit "Nicht genügend"beurteilt, in den BHS waren es 14,9 Prozent.
Als Ziel nannte der Bildungsminister die Angleichung der Grundlagenteile in BHS und AHS. Gelingen soll das, indem der Verantwortliche für die Mathematik an den BHS, Martin Hofer, mit der Führung eines zusammengelegten AHS- und BHS-Referats betraut wurde. Das bedeute aber nicht, dass in beiden Schultypen komplett die gleichen Aufgaben zur Matura kommen.
Laut Faßmann gehe es nicht um eine "Verbilligung" der Mathematikmatura. Es müsse aber möglich sein, dass gute Schülerinnen und Schüler in Mathematik eine gute Maturanote erreichen können. Die meisten Änderungen würden sich bis zum nächsten Maturahaupttermin 2021 ausgehen, betonte der Minister.
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