Regelung für Unterstufe
Schulchaos durch Schichtbetrieb befürchtet
Der wegen der Corona-Maßnahmen geplante Schichtbetrieb an Österreichs Schulen ab dem 18. Mai für alle Unter-14-Jährigen könnte in einem Chaos ausarten, warnen Elternvertreter.
ÖSTERREICH. Pro Region sollen sich die Schulen beim Rhythmus für die Öffnungszeiten absprechen. Hintergrund: Für Eltern, deren Kinder verschiedene Schulen besuchen, sollen Betreuungsprobleme auf diese Art vermieden werden.
Zur Eindämmung des Coronavirus sollen die Schulen möglichst kleine Schülergruppen bilden, die Klassen werden deshalb geteilt. Die Empfehlung des Bildungsministeriums sieht vor, dass die eine Hälfte von Montag bis Mittwoch an der Schule ist, die andere am Donnerstag und Freitag. In der Woche darauf soll es dann umgekehrt sein. Die Schulen können den Rhythmus aber auch anders gestalten. Laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) muss jedoch vermieden werden, dass für die Kinder in einer Familie unterschiedliche Regelungen gelten.
Chaos vorprogrammiert
Laut Evelyn Kometter, Vorsitzende des Dachverbands der Elternvereine an Pflichtschulen, sorge genau diese Regelung für Chaos. Einzelne Direktoren würden sich weigern, die Situation von Geschwisterkindern zu berücksichtigen. Am einfachsten wäre es laut Vertreterin, wenn die Regelung bundesländerweit einheitlich wäre beziehungsweise alle Geschwisterkinder automatisch in den gleichen Schichtverlauf kommen.
Teil der Eltern will Home-Schooling belassen
Eine Umfrage des Dachverbands zeigt unterdessen, dass rund ein Fünftel der Eltern die Kinder eigentlich gerne weiter daheim unterrichten möchte. Viele Eltern können laut Kometter weiter im Home-Office arbeiten und wollen durch den Heimunterricht, der bei ihnen gut funktioniert hat, ihre Kinder vor einer möglichen Ansteckung schützen und gleichzeitig zu weniger Andrang auf die öffentlichen Verkehrsmittel beitragen.
Derzeit gilt: Wenn Eltern ihre Kinder aus Sorge um deren oder die eigene Gesundheit nicht an die Schule zurückkehren lassen wollen, gelten sie (wie im Krankheitsfall) als entschuldigt und müssen den Lernstoff stattdessen daheim bearbeiten. Dafür braucht es kein ärztliches Attest, lediglich eine Mitteilung an die Schulleitung bzw. den Klassenvorstand. Kometter hofft, dass alle, die ihre Kinder auch nach 18. Mai gerne daheim unterrichten wollen, das auch tatsächlich dürfen.
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