Sozialpartner
Einigung nach zähem Ringen bei Metallern
In der fünften Runde der Verhandlungen einigten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter auf einen neuen Kollektivvertrag für die Metalltechnische Industrie. Die Löhne steigen demnach ab 1. November – gestaffelt nach Beschäftigungsgruppen – zwischen 2,6 Prozent und 2,8 Prozent, im Schnitt um 2,7 Prozent.
ÖSTERREICH. Am Montagvormittag kamen um 11 Uhr der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) und die Gewerkschaft PRO-GE und GPA-djp zur fünften Verhandlungsrunde zusammen. Die Gewerkschafter kündigten vorab an, im Falle eines Scheiterns der Verhandlungsrunde, die Beschäftigten in Betriebsversammlungen über den Stand der Verhandlungen zu informieren und weitere Kampfmaßnahmen zu beschließen. Noch vor der Kollektivvertragsverhandlung am Montag holten sich die Gewerkschaften vorsorglich die ÖGB-Streikfreigabe ein.
Man einigte sich am Montagabend schließlich darauf, dass der kollektivvertragliche Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt von derzeit 1.915 auf 2.000 Euro brutto pro Monat erhöht wird. Die Zulagen steigen zudem um 2,6 Prozent, die Lehrlingsentschädigungen um 2,7 Prozent und die Diäten um 2,0 Prozent. Das gab der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) am Abend in einer Aussendung bekannt.
Die Einigung auf den Vertrag für die rund 130.000 Beschäftigten erfolgte nach elfstündigen Verhandlungen in der Bundeswirtschaftskammer in Wien. Die Gewerkschaft hatte für Dienstag vorsorglich bereits Betriebsversammlungen einberufen.
Vorerst keine Einigung
Die Positionen lagen weit auseinander: Die Gewerkschaft beharrt weiterhin auf ihre Forderung nach einer 4,5-prozentigen Lohn- und Gehaltserhöhung, also einem Mindestbetrag von 100 Euro für die rund 130.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie. Die Arbeitgeber hatten in der vierten Verhandlungsrunde ein Gehalts- und Lohnplus von 1,8 Prozent geboten.
Die Gewerkschaften hatten vorab kritisiert, dass das Arbeitgeberangebot in keiner Weise dem wirtschaftlichen Erfolg entspreche. Gerade das Jahr 2018 war äußerst gewinnbringend und die Eigentümer haben sich mit über zwei Milliarden an Gewinnausschüttungen bereits bedient. Jetzt sind die ArbeitnehmerInnen an der Reihe“, betonen die beiden Verhandlungsleiter, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
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