Anrainerparkplätze ab September offen
Zwischen 8 und 16 Uhr dürfen bald alle Autofahrer auf den bisher für Anrainer reservierten Stellplätzen parken.
WIEDEN. In den Innenstadtbezirken haben sich die Anrainerparkplätze in den letzten Jahren rasant ausgebreitet. Wo die Auslastung der Parkplätze auch mit dem Pickerl sehr hoch war, dürfen die Bezirke in Eigenregie bis zu 20 Prozent der Plätze für Anrainer reservieren. Auf der Wieden sind das rund 220 Parkplätze. Außer Parkpickerlbesitzern und Autofahrern mit Behindertenausweis darf dort niemand parken oder halten.
Nun wurde diese Regelung aufgeweicht: Die Anrainerparkplätze werden in absehbarer Zeit von 8 bis 16 Uhr für alle geöffnet, das hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) vergangene Woche überraschend bekannt gegeben.
15 Minuten Halten für alle
Wenig begeistert und vor allem überrascht von der Öffnung sind die betroffenen Bezirksvorsteher in den Innenstadtbezirken. Auch der Wiedner Bezirkschef Leo Plasch (SPÖ) musste wie seine Kollegen im 6., 7. und 8. Bezirk aus den Medien das Verhandlungsergebnis zwischen Vassilakou und der Wirtschaftskammer, die auf eine Öffnung der Anrainerparkplätze drängte, erfahren.
Dass es grundsätzlich eine Möglichkeit geben sollte, das Halten auch für Ladetätigkeiten auf Anrainerparkplätzen zu erlauben, war auf der Wieden schon länger ein Anliegen. Deshalb gab es im 4. Bezirk schon vor zwei Jahren einen Antrag, wonach man prüfen möge, wie man das regeln könnte.
"Wir haben uns dafür eingesetzt, dass Wiedner Wirtschaftstreibende zwischen 8 und 16 Uhr die Anrainerparkplätze als Ladezone nutzen dürfen", so Bezirksvorsteher Leo Plasch (SPÖ) zur bz. "Auch, dass das Halten in diesen Stellplätzen zum Ein- und Aussteigen genutzt werden darf, war uns ein Anliegen. Das war alles nicht möglich und jetzt werden die Anrainerparkplätze von 8 bis 16 Uhr für alle Autofahrer geöffnet, die eine Parkgebühr entrichten."
"Nicht in meinem Sinne"
Auch um eine Überprüfung, ob in den Anrainerparkzonen das Halten zum Ein- und Aussteigen ermöglicht werden kann, wurde in dem mehrheitlich angenommenen SPÖ-Antrag der Bezirksvertretungssitzung vom 18. Juni 2015 gebeten. Aber auch diesem Vorschlag wurde eine Absage aus dem Büro der Verkehrsstadträtin erteilt.
Für den nun überraschenden Entschluss von Maria Vassilakou findet Leo Plasch klare Worte: "Diese Lösung ist nicht in meinem Sinne. Wir wollten in dem betreffenden Zeitraum das Halteverbot auf der Wieden aufheben, aber nicht das Parkverbot."
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