Bezirksparlament Wieden: Klubobmann Schuster wird neuer Bundesrat
Georg Schuster über seine Zeit als Klubobmann der FPÖ-Wieden.
WIEDEN. Zwölf Jahre war Georg Schuster als Bezirksrat auf der Wieden tätig, sieben davon als Klubobmann. Am 22. Dezember legt Schuster sein Mandat zurück und ist dann Mitglied im Bundesrat.
Kam das Angebot, in den Bundesrat zu ziehen, überraschend für Sie?
GEORG SCHUSTER: Schon. Ich war zwar der Ersatzbundesrat von Hans-Jörg Jenewein, doch es war unsicher, ob er in den Nationalrat wechselt. Zwei bis drei Wochen habe ich gezittert und mich dann umso mehr gefreut.
Wer ist Ihr Nachfolger als Klubobmann?
Clemens Gudenus.
Auf welche Erfolge sind Sie besonders stolz?
Dass wir das 2012 Drogenberatungszentrum Tabeno vom Wiedner Gürtel wegbekommen haben. Es hat Probleme mit sich gebracht wie Heroinsüchtige, die in den Stockwerken des Gemeindebaus gespritzt haben. Auch dass die Sanierung der NMS Schäffergasse aus dem Zentralbudget gezahlt wird, haben wir bewirkt. Eine große Sache war natürlich meine Aufdeckung der abgelaufenen Kaliumjodidtabletten in den Wiener Kindergärten und Schulen. Das hat wienweit für Aufregung gesorgt und die abgelaufenen Jodtabletten wurden daraufhin vom Gesundheitsministerium ausgetauscht.
Wird Ihnen die Arbeit mit den Wiednern nicht fehlen?
Diese Nähe zum Bürger wird mir schon abgehen, ich habe viel mit ihnen gemacht. Aber ich bleibe stellvertretender Bezirksparteiobmann der FPÖ Wieden und somit in der Bezirkspolitik.
Welche aktuellen Bezirksthemen interessieren Sie besonders?
Die Begegnungszone Schleifmühlgasse, die ich als Verhökerung der Autofahrer empfinde. Sie darf nur kommen, wenn eine verbindliche Anrainerbefragung durchgeführt wurde. Und damit meine ich die tatsächlich vor Ort Betroffenen und nicht Leute, die abstimmen, obwohl sie nicht dort wohnen. Ein anderes großes Thema ist die geplante Aufstockung des Winterthurgebäudes neben der Karlskirche. Man muss aufpassen, dass die Karlsplatzfläche nicht umgewidmet wird ohne den Ausbau des Wien Museums. Es besteht die Gefahr, dass umgewidmet wird, das Wien Museum aufgrund fehlender Finanzierung nicht umbaut und das Winterthurgebäude allein ausgebaut wird. Wobei ich natürlich nach wie vor grundsätzlich gegen einen Ausbau bin.
Hat Sie die Arbeit im Bezirk politisch geprägt?
Diese zwölf Jahre waren sehr prägend für mich. Ich habe mir eine dicke Haut zugelegt, obwohl man sagen muss, dass der Umgang der Parteien miteinander im Vierten harmonisch und gesittet war. Der Ton war nie untergriffig. Bezirksvorsteher Leo Plasch hat mir zum Abschied seine Wertschätzung ausgesprochen und sogar Barbara Neuroth von den Grünen hat mir gratuliert, womit ich eigentlich nicht gerechnet, mich aber darüber gefreut habe. Man geht hier sehr aufrichtig miteinander um und arbeitet wirklich für die Bürger.
Was sind Ihre Tätigkeiten im Bundesrat?
Der Bundesrat ist eine Länderkammer und ich vertrete die Interessen von Wien. Die Bundesgesetze kommen vom Nationalrat zu uns und es wird geprüft, welche Nachteile für Wien dadurch entstehen. Sehr spannend ist natürlich jetzt der Wechsel von der Opposition in die Regierung.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.