Flaniermeile Favoritenstraße: ÖVP fürchtet um Parkplätze
Durch die geplante Aufwertung der Favoritenstraße könnte laut ÖVP-Bezirksrat Johannes Pasquali der Verlust von Parkraum im 4. Bezirk drohen. Bezirkschef Leo Plasch beruhigt.
WIEDEN. "Die Lebensqualität auf der Wieden darf durch die Entstehung einer Flaniermeile in der Favoritenstraße nicht leiden", erklärt ÖVP Bezirksrat Johannes Pasquali. Grundsätzlich begrüßt er die Aufwertung der Einkaufsstraße - diese darf aber nicht zu Lasten einer Gruppe Verkehrsteilnehmern passieren. Darum hat man einen Abänderungsantrag gestellt, der eine Parkplatznot verhinder soll. "Dieser wurde aber leider abgelehnt. Für mich unverständlich, weil doch klar ist, dass die Verbreiterung der Gehsteige auf Kosten der Parkplätze passieren wird. Wo sollen die Anrainer dann ihre Autos abstellen?" so Pasquali.
Hauptverkehrsader des 4. Bezirks
Aktuell ist die Favoritenstraße eine Durchzugsstraße für den motorisierten Verkehr. Da sie aber auch eine wichtige Geschäftsstraße ist, soll sie im Rahmen des Umbaus des Südtirolerplatzes eine Aufwertung zu einer Flaniermeile erfahren, wodurch Geschäfte gehalten und das Potential der Straße ausgebaut werden soll. Dabei geht es nicht nur um die Verbreiterung des Gehsteigs: geprüft wird auch, ob die derzeit rechte, stadteinwärts führende Fahrspur ab Mayerhofgasse zu einer Parkspur möglich ist. Für Pasquali eine furchtbare Vorstellung: "Das wird die Favoritenstraße zu einer Staumeile umwandeln. Und der Verkehr wird sich in die kleinen Gassen verlagern. Ich frage mich ernsthaft, wer dann gerne auf den breiten Gehsteigen flanieren wird, wenn man permanent den sich stauenden Verkehr vor der Nase hat."
Bezirksvorstehung beruhigt
Bezirksvorsteher Leopold Plasch kann die Aufregung nicht nachvollziehen: "Derzeit geht es nur um eine Überprüfung und noch nicht um die Umsetzung der Flaniermeile. MA 28 und MA46 sind mit der Ausarbeitung des Projekts beauftragt worden. Das Ergebnis muss man sich dann anschauen." Fest steht aber: es geht bei der Flaniermeile um eine Verbesserung für Fußgänger ohne dass die Autofahrer durch weniger Parkplätze oder schlechtere Fahrspuren darunter leiden müssen, so Plasch. "Es gibt aber eben auf der östlichen und westlichen Seite der Favoritenstraße mehrere Stellen, an denen die Fahrbahn Fläche genug hat, um den Gesteig verbreitern zu können. Ebenso gibt es Seitengassen, die Zufahrten zu Plätzen sind, wo die Fahrbahn auf das Niveau des Gesteigs und der Plätze angehoben werden kann. Dadurch können die Fußgänger dann auf einer Ebene gemütlich über die Favouritenstraße spazieren." Statt weniger Parkraum soll es zukünftig sogar mehr Stellplätze geben.
Hintergrund
Bericht:Park- statt Fahrspur: Flaniermeile Favoritenstraße erhitzt die Gemüter
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