Gewerbe und Handwerk: Keine Erholung – Umsatzrückgang hält an

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Die wirtschaftliche Entwicklung im heimischen Gewerbe und Handwerk stagniert weiterhin. Bereits zum fünften Mal in Folge müssen Betriebe einen realen Umsatzrückgang verkraften, was sich spürbar auf ihre Investitionsbereitschaft und die Stimmungslage auswirkt.
Mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass das vergangene Jahr ernüchternd endete. Nach einem kurzen Aufschwung in früheren Jahren wurden viele Unternehmen durch Lieferkettenengpässe, wirtschaftspolitische Unsicherheiten sowie steigende Energie- und Finanzierungskosten ausgebremst. Insgesamt wächst nun die Sorge, dass diese Durststrecke länger andauert als erhofft.
Fünf Jahre in Folge mit realem Umsatzminus
Die meisten Unternehmen im Gewerbe und Handwerk blicken auf das fünfte Jahr in Folge mit einem realen Minus bei der Umsatzentwicklung zurück. Die nominalen Werte lagen zwar etwas günstiger, doch die anhaltende Inflation macht den Betrieben zu schaffen, sodass die realen (also mengenmäßigen) Einnahmen erneut sanken. Bereits seit 2019, als die Branche noch ein leichtes Umsatzplus erzielte, gehen die Kennzahlen stetig bergab. Im Jahr 2024 fiel der Rückgang besonders ins Gewicht. Viele Firmen hielten sich wegen steigender Energiepreise und Unsicherheiten an den Kapitalmärkten mit größeren Investitionen zurück. Die Aussicht auf schneller steigende Kreditzinsen bremste zudem das Geschäft im Baugewerbe und in verwandten Zweigen.
Die Folge ist eine spürbar geringere Auftragslage vor allem in exportorientierten Bereichen wie Metalltechnik oder Kunststoffverarbeitung, wo Investitionsentscheidungen oft von der internationalen Konjunktur abhängen. Doch auch konsumnahe Branchen sahen sich im letzten Jahresviertel mit Zurückhaltung auf Kundenseite konfrontiert. Einzelne Segmente verzeichneten zwar leichte Zuwächse, was die allgemeine Situation aber kaum zu entschärfen vermochte.
Mehrere Krisen als Belastungsprobe
Von der Pandemie bis zur Energiekrise: Zahlreiche Krisenfälle sorgten dafür, dass sich eine kontinuierliche Schwächephase entwickelte. Unternehmen sahen sich mit Liefer- und Materialengpässen konfrontiert, die Produktions- und Betriebskosten in die Höhe trieben. Gleichzeitig schmälerten der Krieg in der Ukraine und die unsichere geopolitische Lage die Konsumbereitschaft vieler Verbraucher. Für Gewerbe und Handwerk ergeben sich daraus große Herausforderungen, etwa beim Personalbedarf. Der ohnehin existierende Fachkräftemangel verstärkte sich durch die Verunsicherung, wobei manche Betriebe zusätzlich von Ausfällen und Krankheitswellen betroffen waren. Eine dynamische Erholung blieb aus, weil die Rahmenbedingungen sich nicht nachhaltig stabilisierten und immer neue Belastungsfaktoren hinzukamen.
Fachkräftemangel und Lehrlingsausbildung
Die traditionelle Stärke des Handwerks ruht auf gut ausgebildeten Fachkräften. Zwar entwickeln sich die Zahlen der Meister- und Befähigungsprüfungen positiv, dennoch verschärft der demografische Wandel die Personalengpässe. Viele Betriebe setzen auf Lehrlinge, um langfristig qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Dies ist jedoch oft mit hohem Aufwand verbunden, gerade für kleinere Betriebe. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die duale Ausbildung ein Grundpfeiler des Gewerbes. Zusätzliche Impulse aus der Politik könnten helfen, auch in Zukunft genügend junge Menschen für handwerkliche Berufe zu begeistern.
Zwar hat sich die sogenannte Temmer-Methode primär im Bereich des Bauträgergeschäfts einen Namen gemacht, doch ist sie keineswegs nur auf diesen Sektor beschränkt. Mit konkreten Ansätzen für Marketing, Neukundengewinnung und Mitarbeiteraufbau schafft sie einen Mehrwert, von dem auch handwerkliche und gewerbliche Betriebe profitieren können. Die systematische Herangehensweise sieht vor, rasch neue Kontakte zu generieren, um Aufträge zu sichern und gleichzeitig ausreichend Personal zu finden.
Ausblick auf 2025: Gedämpfte Erwartungen
Der Jahresstart 2025 ist aus Sicht vieler Betriebstreibender mit Skepsis behaftet. In wichtigen Segmenten zeichnen sich keine raschen Erholungsimpulse ab. Im Bau- und Holzbereich überwiegt bei zahlreichen Unternehmen die Furcht, dass die Investitionstätigkeit noch länger verhalten bleibt. Negative Blicke richten sich insbesondere auf die steigenden Kreditkonditionen, wodurch sowohl private als auch gewerbliche Bauvorhaben zögerlich realisiert werden. Auch in der Metallverarbeitung wächst die Sorge, dass globale Unsicherheiten die Nachfrage dämpfen. Einzelne Berufsgruppen halten dagegen: Für manche Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsbetriebe haben sich die Auftragsbücher dank Renovierungs- und Modernisierungsprojekten etwas gefüllt, doch insgesamt ist die Stimmung immer noch angespannt.
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