Prozessionen
Darum geht man zu Fronleichnam in Wien auf die Straße
- Katholisches Hochfest: Fronleichnamsprozessionen gibt es auch dieses Jahr wieder in ganz Wien. Doch warum macht man den Umzug? (Archiv)
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Zu Fronleichnam gibt es wieder zahlreiche Feierlichkeiten und Umzüge, sogenannte Fronleichnamsprozessionen, und das auch in den Wiener Bezirken. Warum man das tut und welche dieses Jahr stattfinden, hat MeinBezirk für dich im Überblick.
WIEN. Jedes Jahr am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiern katholische Gläubige das Hochfest Fronleichnam. Dieses Mal fällt der kirchliche Feiertag auf den Donnerstag, 19. Juni. Während viele den Tag als willkommenen Feiertag im Frühsommer wahrnehmen, hat er für viele gläubige Christen eine tiefere Bedeutung.
In Wien ist der Tag nicht nur ein kirchlicher Feiertag, sondern auch Teil gelebter Tradition – sichtbar etwa bei den feierlichen Prozessionen durch zahlreiche Bezirke. Fronleichnam, offiziell das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", wurde im 13. Jahrhundert eingeführt. Es geht zurück auf die Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich, die sich eine Feier zu Ehren der Eucharistie wünschte. Papst Urban IV. machte das Fest 1264 für die gesamte römisch-katholische Kirche verbindlich.
Im Zentrum des Feiertags steht die Verehrung des Altarsakraments: Für Katholiken ist die Eucharistie, also das gewandelte Brot, der "Leib Christi". Während dieses Mysterium normalerweise innerhalb der Messe gefeiert wird, wird es an Fronleichnam öffentlich sichtbar gemacht, und zwar durch sogenannte Prozessionen.
Große Prozession in der Innenstadt
Die Fronleichnamsprozession ist ein fester Bestandteil des Feiertags und hat ihre Wurzeln im Mittelalter. Dabei wird die Monstranz, in der sich eine konsekrierte Hostie befindet, feierlich durch Straßen und Plätze getragen. Der Weg ist gesäumt von Gläubigen, Ministranten, Musikkapellen und oft auch von Fahnen- und Trachtenträgern.
- Der bekannteste der Wiener Fronleichnamsumzüge findet in der Wiener City statt. Dieser macht Halt an mehreren Gotteshäusern, etwa vor der Michaelerkirche.
- Foto: franz perc / ChromOrange / picturedesk.com
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In Wien ziehen solche Prozessionen beispielsweise durch die Innere Stadt, in der traditionell die Fronleichnamsfeier am Stephansplatz beginnt und anschließend mit einem festlichen Zug durch die Wiener City fortgesetzt wird. "Der große Fronleichnamsumzug vom Stephansdom wird auch bei mehreren Kirchen Halt machen, darunter bei der Augustinerkirche, Michaelerkirche und am Graben in der Nähe der Peterskirche", teilt ein Sprecher der Erzdiözese Wien MeinBezirk mit. Das Hochamt (eine feierliche Form der Heiligen Messen) startet am Donnerstag um 8.30 Uhr mit Diözeseadministrator Josef Grünwidl, im Anschluss gibt es die große Prozession.
Auch in vielen Pfarrgemeinden außerhalb des Zentrums – etwa in der Leopoldstadt, am Alsergrund oder in Meidling – finden lokale Umzüge statt. Dabei werden Altäre im Freien aufgebaut und Segensstationen errichtet.
In welchen Pfarren sonst noch Fronleichnams-Feierlichkeiten stattfinden, kann man auf den jeweiligen Webseiten nachschlagen. Während viele Wiener Pfarren eigene Prozessionen veranstalten, tun sich auch in anderen Fällen mehrere Pfarren für eine gemeinsame Prozession zusammen, erklärt der Sprecher weiter.
So wird die Prozession traditionell abgehalten
Traditionell hält der Prozessionszug an vier Stellen – sie stehen symbolisch für die vier Himmelsrichtungen. An jeder Station wird ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen und der eucharistische Segen gespendet. Die Prozession hat somit nicht nur liturgischen Charakter, sondern gilt auch als feierlicher Segensakt: Straßen, Häuser und vor allem die mitgehenden Menschen werden auf diese Weise gesegnet.
- Mehrere religiöse Gemeinden sind zu Fronleichnam in Meidling anzutreffen. (Archiv)
- Foto: Christa Posch
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Ein besonders sichtbares Element ist das Blütenstreuen, das vor allem für Kinder einen festen und freudigen Bestandteil der Feier bildet. Doch hinter dem bunten Ritual steckt mehr als bloße Symbolik: Die ausgestreuten Blumen sollen sinnbildlich den Weg für Gott bereiten – als Zeichen der Ehrerbietung und der festlichen Würdigung.
Ein Auszug der Fronleichnams-Feierlichkeiten in den Bezirken:
- Pfarre St. Stephan – Stephansdom (1., Stephansplatz 3): Hochamt um 8.30 Uhr mit Diözeseadministrator Josef Grünwidl, im Anschluss ca. um 9.30 Uhr Prozession; Spätmesse zu Fronleichnam um 21 Uhr
- Pfarrkirche Zum hl. Klaus von Flüe (2., Machstr. 8-10): Start um 9.30 Uhr
- Pfarrkirche Neuerdberg bzw. Pfarrkirche Don Bosco (3., Hagenmüllergasse 33): Start um 9 Uhr
- Pfarre Rossau (9., Serviteng. 9): 10 Uhr Festmesse im Park des Palais Liechtenstein; Pfarrfest um 14.30 bis 22 Uhr
- Filialkirche Zum hl. Franz von Sales (10., Holeypl. 1): Start um 9.30 Uhr
- Pfarre Maria Lourdes (12., gemeinsam mit der indischen Gemeinde & Pfarre Namen Jesu): Start um 10.30 Uhr
Weitere Termine zu Fronleichnam findest du im Online-Terminkalender der Erzdiözese Wien.
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