Klimafittes Wien
Die Jörgerstraße wird zur grünen Verkehrsoase
Das Tor nach Hernals und Währing ist fertig. Wieder eine Hitzeinsel weniger in Wien: 16 neue Bäume sollen die Jörgerstraße ergrünen lassen. Oben drauf gibt es einen neuen Radweg, Sitzbankerl und mehr. Der letzte Baum wurde von den Bezirkschefs Peter Jagsch (17., SPÖ) Silvia Nossek (18., Grüne) und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) gepflanzt.
Von Miriam Al Kafur und Johannes Reiterits
WIEN/HERNALS/WÄHRING. Es war der Abschluss eines nachbarschaftlichen Projekts zwischen dem 17. und 18. Bezirk, der am Donnerstag, 19. Mai, über die Bühne ging. Der letzte der insgesamt 16 neuen Bäume auf der Jörgerstraße wurde gepflanzt. Gekommen waren natürlich beide Bezirksvorsteher: Peter Jagsch (17., SPÖ) und Silvia Nossek (18. Grüne). Und auch Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) griff hier zur Schaufel und Gießkanne.
Damit soll die ehemals betonlastige Jörgerstraße zum "grünen Tor nach Hernals und Süd-Währing" werden, so die Verantwortlichen. Eines der Hauptziele: Die Hitzeinseln in der Stadt bekämpfen, eben so eine ist die Jörgerstraße.
Es grünt auf der Verbindungsstraße
Der Straßenzug bis zur Ranftlgasse wurde entsiegelt und teilweise begrünt. Die Jörgerstraße ist eine wichtige Verbindungsstraße in Wien und führt Fußgängerinnen und Fußgänger zu der U6 und Straßenbahnlinie 43. Mit den 16 neuen Bäumen und großzügigen Baumscheiben in dem Bereich erhofft man sich eine entscheidende Verbesserung des Mikroklimas in der Jörgerstraße.
Die Begrünung und die Schaffung neuer Aufenthaltsbereiche, etwa durch Bankerl und Trinkbrunnen, sollen zum Verweilen einladen. Es sind aber nicht die einzigen Maßnahmen, die in der Jörgerstraße gesetzt wurden. Auch ein neuer Radweg-Abschnitt wurde geschaffen. Stadträtin Sima betont:
Schon jetzt im Mai haben wir einige Hitzetage erlebt. Vor allem in den dicht bebauten, gürtelnahen Bereichen ist das eine echte Belastung. Die gesetzten Maßnahmen in der Jörgerstraße sind eine deutliche Verbesserung und kommen da gerade recht. Neben den 16 neuen Bäumen samt großzügigen Baumscheiben, freue ich mich auch, dass der viel befahrene und gefährliche Radweg-Abschnitt vom Gürtel weg nun entschärft werden konnte.
Das Rad als Verkehrsmittel der Zukunft
Zwischen Währinger Gürtel und Theresiengasse ist ein baulich getrennter Ein-Richtungs-Radweg entstanden. Im Anschluss führt ein Radfahrstreifen geradlinig über die Kreuzung mit der Martinstraße und mündet ab der Ranftlgasse in die bestehende Radverkehrsanlage.
Das Radnetz wurde in diesem Bereich also um 150 Meter ausgebaut und der Anschluss zum Gürtelradweg merklich verbessert. Der bis dato gefährliche Teil des Radwegs wurde damit wesentlich sicherer gemacht und es wurden auch neue Radabstellplätze errichtet. Sima und die beiden Bezirkschefs Jagsch und Nossek machten sich heute gleich selbst ein ausführliches Bild und probierten den neuen Radweg-Abschnitt kurzerhand aus.
Verkehrsberuhigung
Um den Passantinnen und Passanten einen sicheren Weg zu garantieren sind die angrenzenden Kreuzungsplateaus nun mit Gehsteigvorziehungen zur Erhöhung der Sichtweiten und Reduzierung der Querungslängen versehen. Diese Anhebungen tragen auch zur Verkehrsberuhigung bei.
Im Schatten der 16 neuen Bäume finden sich auch ausreichend Aufenthaltsbereiche und Sitzgelegenheiten für kleine Pausen. Außerdem stehen drei Trinkhydranten künftig zur Verfügung, diese sollen eine Pause ohne Konsumationszwang ermöglichen. Zahlreiche, neue, großzügige Grünflächen mit Bewässerungssystem runden die klimafitte Umgestaltung ab.
Gemeinsame Projekte machen gemeinsame Freude
Zwei Bezirke und eine verbindendes Projekt, welches viel Freude macht. So könnte man die Bemühungen zur Jörgerstraße zwischen Hernals und Währing beschreiben. Beide Bezirkschefs hatten sichtlich Freude bei der Baumpflanzung und Begutachtung der fertigen Straße.
Von Anfang an saßen beide Bezirke am Planungstisch, damit geht ein langer Prozess zu Ende, wie Hernals-Bezirksvorsteher Jagsch betont: „Ich freue mich sehr über das Gemeinschafts-Projekt ,Tor nach Hernals' und bedanke mich auch für die Förderungvon 80 Prozent der Errichtungskosten aus dem Topf der Klimamusterstadt Wien. Neben der Hebung der Verkehrssicherheit war es mir vor allem ein Anliegen, durch mehr Bäume, neue Sitzgelegenheiten und einen Trinkbrunnen mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu schaffen.“
Und auch seine Amtskollegin Nossek aus dem 18. Bezirk blickt auf eine gute Partnerschaft zurück: „Es ist nicht alltäglich, dass entlang von Bezirksgrenzen ambitionierte Projekte gelingen. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun endlich die gefährliche Verkehrssituation in der Jörgerstraße verbessert und gleichzeitig aus der bisherigen Asphaltwüste eine für AnrainerInnen und PassantInnen attraktive Straße gemacht haben. In Zukunft werden hier alle gerne unterwegs sein.“
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