Uber-Fahrt in Wien
IKG mit dringender Warnung nach Antisemitismus-Vorfall

Ein Uber-Fahrer soll vergangene Woche eine Familie aus Israel in Wien antisemitisch beleidigt haben. (Symbolfoto) | Foto: Uber Österreich
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  • Ein Uber-Fahrer soll vergangene Woche eine Familie aus Israel in Wien antisemitisch beleidigt haben. (Symbolfoto)
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Ein Uber-Fahrer soll vergangene Woche eine Familie aus Israel in Wien antisemitisch beleidigt haben. Aus dem Grund warnt jetzt die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Wien mit einem deutlichen Appell. Uber distanzierte sich von den Aussagen des Lenkers auf MeinBezirk-Anfrage.

WIEN. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass bereits Mitte Juli am Gelände des geplanten Campus der Religionen (CdR) in der Seestadt die jüdische Fahne samt Mast von Unbekannten entwendet wurde – MeinBezirk berichtete, siehe unten.

Jetzt wurde ein weiterer antisemitischer Vorfall bekannt. Wie die Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien am Montag auf Facebook berichtete, kam es in den vergangenen Wochen „des Öfteren zu antisemitischen Vorfällen“ mit Uber- bzw. Flughafentaxifahrern.

Einen Vorfall bei einer Fahrt mit Passagieren beschrieb man sehr konkret. Vergangene Woche war laut der Antisemitismus-Meldestelle ein jüdisches Ehepaar mit zwei Kindern im Alter von zehn und 13 Jahren sowie einer 75-Jährigen mit einem Uber-Taxi unterwegs. Alle Personen kamen aus unterschiedlichen Ländern nach Wien, um in einem Restaurant einen Geburtstag zu feiern, heißt es.

Uber verurteilt Vorfall

Als der Lenker jedoch während der Fahrt erfahren habe, dass ein Teil der Fahrgäste aus Israel kommt, soll er begonnen haben, die Personen wüst als „Mörder“ und „Kindermörder“ zu beschimpfen, die er in seinem Auto nicht haben wolle. „Er hält am Straßenrand an und zwingt die unter Schock stehende Familie zum Verlassen des Fahrzeugs. Er steigt ebenfalls aus und setzt die Beschimpfungen fort, welche schließlich in einen tätlichen Übergriff auf den Familienvater münden“, schildert man auf Facebook. Ein Mitarbeiter der Meldestelle habe danach die betroffenen Personen zur Polizei begleitet, um dort eine Anzeige zu erstatten.

Uber distanzierte sich von den Aussagen des Lenkers auf MeinBezirk-Anfrage. (Symbolfoto) | Foto: Unsplash
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Gegenüber MeinBezirk teilte eine Uber-Sprecherin mit, dass man über diese Berichte entsetzt sei und solch ein Verhalten „aufs Schärfste“ verurteile. „Wir setzen uns gegen jegliche Form von Diskriminierung ein. Alle Nutzer unserer Plattform, also sowohl die Fahrer als auch die Fahrgäste, müssen sich an unsere ´Community Guidelines´ (Anm., z. Dt. Gemeinschaftsrichtlinien) halten. Diese beinhalten unter anderem Regeln zum respektvollen Umgang.“

Oskar Deutsch mit deutlichem Appell

„Es wurde, auch in Österreich, eine Situation hergestellt, in der Beleidigungen und Diskriminierungen von Juden als Kavaliersdelikt verharmlost und später oft legitimiert wird. Wo soll das hinführen? Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden angesichts der Bedrohungslage ständig daran denken, jüdische Symbole zu verstecken, die Sprache nicht zu sprechen oder gewisse Regionen gänzlich zu meiden“, warnt IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch.

IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch. (Archiv) | Foto:  HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
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Und weiter: „Wenn hier nicht entschieden dagegen vorgegangen wird, und zwar sowohl von der Politik und vom Rechtsstaat als auch von der Zivilgesellschaft, von einzelnen Engagierten auf der Straße oder in Sozialen Medien, in Redaktionen und von Kulturschaffenden, von Lehrern und Lehrerinnen und anderen in unserer Gesellschaft, dann wird es für Juden und Jüdinnen bald keinen Platz mehr in Europa geben. Nein, das ist keine Übertreibung.“

Zurück zu Uber: Fahrgäste sowie Fahrer können sich bei etwaigen Vorfällen oder Verstößen direkt in der Uber-App an das Kundenservice wenden. „Wir nehmen jeden gemeldeten Fall sehr ernst. Ein spezialisiertes Team untersucht die Vorfälle und leitet umgehend entsprechende Maßnahmen ein, zu denen auch die Sperrung einer angeschuldigten Partei zur Plattform gehören kann“, erklärt eine Sprecherin. Diskriminierungen seitens von Lenkern sollte man beim In-App-Melde-Tool für Diskriminierung melden sowie die Polizei informieren.

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IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch. (Archiv) | Foto:  HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

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