Wiener Rechtsextremist
Martin Sellner nach Kontrolle wieder in Deutschland
Wie am Sonntag berichtet, sollen die deutschen Behörden nach dem Wiener Rechtsextremisten Martin Sellner verdeckt fahnden bzw. ein Einreiseverbot bestehen. Nur einen Tag nach dieser Meldung übertrat Sellner den Grenzübergang zum Nachbarland - und wurde prompt von der Polizei kontrolliert.
WIEN/PASSAU. Der Ex-Identitäre Martin Sellner sei auf dem Radar der deutschen Behörden, nachdem er bei einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten am 25. November in Potsdam teilnahm. Erst am Sonntag hieß es laut dem deutschen Magazin "Der Spiegel", die deutschen Sicherheitsbehörden hätten den Wiener auf einer verdeckten Fahndungsliste. Sollte er einzureisen versuchen, so drohe ihm die Abschiebung. MeinBezirk.at berichtete, mehr dazu unten.
Bereits am Montag brach Sellner von Wien aus daraufhin auf in Richtung Nachbarland. Er wolle dort eigenen Aussagen nach "in ein Kaffeehaus" gehen. Das mögliche Einreiseverbot ließe in kalt, so der Rechtsextreme: "Meine kommenden Termine in der BRD sage ich deswegen sicher nicht ab", erklärt Sellner auf Telegram.
Ebenso auf dieser Plattform veröffentlicht er noch am Abend einen Livestream von seinem Grenzübertritt in Richtung Passau. Und kam prompt in eine Polizeikontrolle an der bayrisch-österreichischen Staatsgrenze. Auf "X" (ehemals Twitter) mutmaßten die User zu diesem Zeitpunkt, dass er abgeschoben werden könnte.
Dürfe weiterreisen
Gegen 17.15 Uhr soll es laut Sellner selbst so weit gewesen sein. Die Behörden brachten ihn demnach in ein Polizeiauto und führten Kontrollen durch. Der genaue Inhalt der Gespräche und der Amtshandlung selbst ist derzeit von offizieller Seite noch nicht bekannt.
Kurz vor 19 Uhr gab es dann ein Update. Sellner meldete sich selbst zu Wort. Er dürfe sehr wohl einreisen. Sein Resümee zum kolportierten Aufenthaltsverbot nach der Kontrolle: "Ich finde es genial, all diese großen Ansagen von diesen ,Großkopferten' waren offenbar nur Theaterdonner. Ich bin in Deutschland willkommen." Von offizieller Seite in Deutschland bestätigt oder dementiert wurde dies jedoch nicht.
Währenddessen gehen die Protestmärsche gegen Rechts in Deutschland weiter. Beim Geheimtreffen, bei dem auch Sellner dabei gewesen ist, sprach man offen über "Remigration". Unter den Anwesenden waren weitere Rechtsextreme, Unternehmer wie auch AfD-Politiker und auch Mitglieder der konservativen Partei CDU. Dies sorgte für einen lautstarken Aufschrei im Nachbarland und zieht tausende Menschen auf die Straßen. Auch in Wien kam es bereits zu einer ähnlichen Demonstration.
Erstmeldung
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.