Verbrecherisches Wien
Mord und Totschlag in der Innenstadt
Das Sachbuch "Verbrecherisches Wien" bedient alle, die ein Faible für Kriminalistik und Geschichte haben.
WIEN/INNERE STADT. Die Autorin Gabriele Hasmann hatte schon immer einen gewissen Hang zum Morbiden. Gemeinsam mit Co-Autorin Sabine Wolfgang hat sie sich schon in der Vergangenheit mit skurrilen Morden und Verbrechen auseinandergesetzt. "Mit ‚Die Wilde Wanda und andere gefährliche Frauen’ haben wir schon ein Buch geschrieben, das sich mit Verbrechen auseinandersetzt. Allerdings ging es dabei nur um Frauen", erzählt Hasmann.
Jetzt liefern die beiden mit "Verbrecherisches Wien" Nachschub für all jene, die auch die dunkle Seite unserer Stadt kennenlernen wollen. "Jeder gruselt sich gerne und hat einen gewissen Hang zum Morbiden", sagt Hasmann. Nur für Kinder ist das Buch nicht unbedingt geeignet.
Zehn Spaziergänge durch 14 Bezirke
60 Stunden Recherchearbeit haben die Autorinnen in das Buch investiert. Zusammen haben sie teils bizarre Verbrechen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert dokumentiert und zu Spaziergängen zusammengefasst. "Gerade in Zeiten von Corona, in denen wir wesentlich mehr spazieren gehen als sonst, sollen die Spaziergänge eine andere Seite der Stadt zeigen", sagt Hasmann. Dazu gibt es noch ein bisschen Geschichte über die diversen Schauplätze der Verbrechen, die für die Erzählungen nicht unwesentlich ist. "Der geschichtliche Kontext ist unheimlich wichtig", betont Hasmann.
Insgesamt zehn Spaziergänge durch 14 Wiener Bezirke haben die beiden Autorinnen entworfen, wobei die Länge durchaus variiert. Zwischen 30 Minuten und eineinhalb Stunden muss man schon einplanen. "Je nachdem, wie lange man stehen bleibt und die Geschichte liest", so die Autorin.
Blutgräfin und Al Capone in der Inneren Stadt
Die meisten Stationen gibt es mit zehn Verbrechen in der Inneren Stadt. "Das ist natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass es den Bezirk am längsten gibt", so Hasmann. Menschen aus allen Schichten treffen in der City aufeinander. Dementsprechend vielfältig sind auch die Verbrechen und die Motive dafür. "Es gibt Verbrechen, die sind einfach nur grausam, andere wiederum sind eher kurios", beschreibt Hasmann den Spaziergang durch die City. Relativ junge Taten aus den 1960er-Jahren sind genauso vertreten wie etwa die Geschichte von der "Blutgräfin" aus dem Jahr 1610. Etwas bizarr ist jedenfalls die Geschichte von Johann Bergmann, der sich selbst als "Al Capone" bezeichnete, aus reiner Geltungssucht mordete und am Ende seiner Verhandlung bat, dass ihn die Geschworenen, das hohe Gericht und die Allgemeinheit "doch bitte am Arsch lecken" mögen.
Zur Sache
"Verbrecherisches Wien" ist im Ueberreuter Verlag erschienen. 144 Seiten, 16 Euro. ISBN: 978-3-8000-7764-9. Infos unter www.ueberreuter.at
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