Austria Center Vienna
Mutmaßlicher Impfbetrüger auf freiem Fuß
Er soll Fake-Impfpässe für bis zu 650 Euro pro Stück gemeinsam mit vier weiteren Tatverdächtigen verkauft haben. Jetzt ist der Mann frei, da er zu lange in U-Haft saß.
WIEN. Seit Mai vergangenen Jahres ermittelt die Wiener Polizei gegen fünf Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ). Die Vorwürfe sind schwerwiegend: schwerer Betrug, Urkundenfälschung, betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch. Die Tatverdächtigen sollen Administratoren Impfpässe in der Impf- und Teststraße Austria Center Vienna (ACV) weitergegeben oder verkauft haben. Die treibende Kraft hinter dem mutmaßlichen Impfbetrug soll ein 31-Jähriger gewesen sein.
Der Mann saß seit Ende Jänner in U-Haft. Wie "Heute.at" am Dienstag berichtete, wurde der Mann vor einigen Tagen freigelassen. Die U-Haft wurde angeblich aufgehoben, da die Höchstfrist verstrichen ist. Wegen dieser Verletzung des Beschleunigungsgebots hat der Anwalt des 31-Jährigen einen Enthaftungsantrag gestellt. Die Ermittler unterstellen dem mehrfach vorbestraften Mann "eine gewisse Neigung zur Rücksichtslosigkeit", es bestehe "keine Tatbegehungsgefahr" mehr.
Politiker unter den Kunden?
Laut dem Bericht soll der Tatverdächtige unzählige Impfpässe gefälscht haben, unter anderem für "hochrangige impfkritische Politiker". Ohne den Akt der Impfung soll die Gruppe Einträge in den Grünen Pass für bis zu 650 Euro pro Stück verkauft haben. Bei den Beschuldigten wurden 230 Impfaufkleber, zwei Stempel (vom ACV und dem "Gesundheitsdienst der Stadt Wien") sowie Blanko-Impfpässe und handschriftlich notierte Chargennummern beschlagnahmt.
Doch nicht nur das wird dem Mann vorgeworfen. Er soll, als er mit Corona infiziert war, in die Heimat nach Serbien gereist und dort in einer Disco Party gemacht haben. Auf seinem Handy stellte die Polizei den positiven Corona-Befund sowie ein Video sicher, welches zeigt, wie er seine Ehefrau an den Haaren reißt und misshandelt.
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