Vorwurf von LobauBleibt
"Polizist brach einem Klimaaktivisten Rippe"
Am Samstag, 19. Februar, kam es zur Baumhaus-Räumung der LobauBleibt-Aktivisten in der Donaustadt. Dabei wurde einer der Besetzer verletzt.
WIEN/DONAUSTADT. Am Samstag errichteten LobauBleibt-Aktivistinnen und Aktivisten ein Baumhaus in Hirschstetten. Man wollte mit diesem Protest weitere Rodungen verhindern, die wegen des Baus der Stadtstraße durchgeführt werden. Die Polizei sowie WEGA-Spezialkräfte räumten das Baumhaus.
"Das Vorgehen der Polizei war gewaltsam: Vier der friedlich demonstrierenden Menschen wurden wegen Verwaltungsübertretungen verhaftet, einem Aktivisten brach die Polizei die Rippe, als er sich schon in Polizeigewahrsam befand", schreibt LobauBleibt.
"Skandal" der Wiener Polizei
“Es ist ein Skandal: Der Staat antwortet mit Gewalt, wenn sich Menschen friedlich für den Schutz unseres Klimas, gegen eine zerstörerische Betonpolitik und für den Schutz von Bäumen einsetzen. Dieses Vorgehen darf nicht ohne Folgen bleiben”, so Anna Kontriner, Sprecherin von LobauBleibt. Die Polizei bestätigt, dass ihnen der mutmaßliche Vorfall bekannt sei.
"Dieser wurde bereits an das Referat für Besondere Ermittlungen weitergeleitet. Die Wiener Polizei nimmt jeden Misshandlungsvorwurf ernst und wird die Behauptungen entsprechend prüfen", meint Daniel Fürst, Kontrollinspektor und Pressesprecher der Landespolizeidirektion Wien.
Keine Behandlung bekommen
Dem verletzten Aktivist geht es den Umständen entsprechend. “Ich bin zusammengekauert am Boden gelegen, dann hat mir ein Polizist sein Knie in den Rücken gerammt und mir so die Rippe gebrochen. Der Arzt vor Ort hat die Verletzung zwar festgestellt, aber weder behandelt noch mich ins Krankenhaus bringen lassen. Ich bekam eine Schmerztablette und musste 24 Stunden in Polizeigewahrsam bleiben – trotz der gefährlichen und schmerzhaften Verletzung”, so seine Schilderung.
Daniel Fürst erklärt, dass die Person ärztlich untersucht und auch versorgt wurde. "Er wurde laut des ärztlichen Gutachtens als haftfähig eingestuft", ergänzt er. Der verletzte Aktivist appelliert an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): "Unser Engagement ernst zu nehmen und endlich diese Straße ins Nirwana, diese Straße ins Nichts, wie Ludwig selbst sie genannt hat, abzusagen – Gewalt ist keine Lösung.”
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