17 nasse Tage
So viel Regen gab es in Wien zuletzt vor 13 Jahren

- Bisher wurden laut GeoSphere in Wien an 17 Julitagen Regen registriert. Drei weitere könnten laut aktueller Wetterprognose bis zum Monatsende noch hinzukommen.
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Der Juli brachte Wien zwar überdurchschnittlich viele Regentage und war durchaus ungewöhnlich kühl. Dennoch liegt der Monat laut einem Klimatologen im historischen Vergleich "nur" im Mittelfeld.
WIEN. In Wien zeigte sich der Juli wenig sommerlich: Statt Sonne und Hitze bestimmten kühle Tage unter 25 Grad und überraschend häufige Regenschauer das Wetterbild. Doch auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung als rekordverdächtig verregnet erschien, der jetzige Monat zählt laut vorläufigen Daten nicht zu den niederschlagsreichsten Julimonaten der Wiener Messgeschichte, erklärt Alexander Orlik, Klimatologe bei GeoSphere Austria, auf Nachfrage von MeinBezirk.
"Nein, der Juli 2025 gehört nicht zu den regenreichsten Julimonaten der Messgeschichte Wiens", unterstreicht er noch einmal. Mit einem geschätzten Plus von rund 20 Prozent gegenüber dem Klimamittel 1991–2020 liege der diesjährige Juli innerhalb der normalen statistischen Schwankungsbreite.
Trotz vieler Regentage kein Rekord
Was den Eindruck von einem besonders feuchten Monat allerdings stützen würde, sei die auffällig hohe Zahl an Tagen mit Niederschlag: Bisher wurde laut Orlik in Wien an 17 Julitagen Regen registriert. Das sind vier mehr als im klimatologischen Durchschnitt. Drei weitere könnten laut aktueller Wetterprognose bis zum Monatsende noch hinzukommen.

- Überaus niederschlagsreich und kühl war es bisher im Juli in Wien. Ein historischer Rekord ist es aber nicht. (Archiv)
- Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Im historischen Vergleich seien das aber keine Extremwerte. Die meisten Regentage in einem Wiener Juli gab es 1913 mit 23 Tagen, im 21. Jahrhundert wurden Spitzenwerte mit 22 (2000) bzw. 21 Tagen (2011 und 2012) erreicht, so der Klimatologe.
Temperaturmäßig zeigt sich der diesjährige Julimonat in Wien laut Orlik als leicht unterdurchschnittlich im Vergleich zum jüngeren Klimamittel: Mit einer voraussichtlichen Monatsmitteltemperatur von 21,2 Grad Celsius lag er nur um 0,2 Grad unter dem Wert der Referenzperiode 1991–2020. Deutlich wärmer erscheint der Monat allerdings im Vergleich zum älteren Mittel 1961–1990 – hier beträgt die Abweichung rund plus 1,5 Grad. "Wahrscheinlich wird es in Wien für eine Platzierung zwischen 45 und 50 der wärmsten Julimonate reichen", schätzt er.
Zuletzt vor 14 Jahren kühler
Der letzte kühlere Juli in Wien liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück: 2011 wurde ein Monatsmittel von 19,4 Grad Celsius gemessen. Wie der Experte erläutert, basieren die aktuellen Auswertungen auf Daten der Wetterstation auf der Hohe Warte, die seit 1872 in Betrieb ist. Die zugrunde liegende homogenisierte Messreihe reiche dabei in ihrer Zusammensetzung aus früheren Messstandorten sogar bis ins Jahr 1775 zurück.
Österreichweit zeigte sich der Juli 2025 deutlich nasser: Laut GeoSphere Austria fielen insgesamt rund 50 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. Damit wird dieser Juli wohl zu den vier regenreichsten seit Beginn der österreichweiten Wetteraufzeichnungen zählen, möglicherweise sogar auf Rang drei.
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