Rund 800.000 Euro fehlen
Wiener Sängerknaben stehen vor dem Ruin
Die Wiener Sängerknaben sind ein weltweites Aushängeschild Österreichs und zählen sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nun könnte der Kinderchor aber bald endgültig verstummen: Aufgrund von explodierenden Kosten und ausbleibenden Sponsorengeldern fehlen den Sängerknaben aktuell beinahe eine Million Euro für den Weiterbetrieb.
WIEN. Im kommenden Juni erhalten die Wiener Sängerknaben gemeinsam mit den Chormädchen den Europäischen Kulturpreis. Das Jahr 2024 sollte für die weltweitbekannte Institution demnach eigentlich ein äußerst Erfreuliches werden, wenn der Kinderchor aktuell nicht mit einer finanziellen Notlage zu kämpfen hätte. Am Samstag schlug der Wiener Sängerknaben-Präsident Erich Arthold in der "Kronen Zeitung" Alarm und berichtete, dass die Existenz des gemeinnützigen Vereins akut bedroht sei: "Trotz der bereits erfolgten Hilfe der Stadt Wien schaffen wir das nicht mehr alleine, wir brauchen dringend weitere Unterstützung".
Sängerknaben bitten Kanzler um Hilfe
Dem Bericht nach fehlen dem Chor aktuell rund 800.000 Euro, um den Betrieb weiterhin aufrechterhalten zu können. Verantwortlich dafür sei die Corona-Pandemie gewesen, während der alle Tourneen des Traditionschors abgesagt werden mussten. Aus diesen Auftritten hatte sich der gemeinnützige Verein bislang überwiegend finanziert. Der Konzertbetrieb lief nun zwar wieder an, gleichzeitig seien aufgrund der Inflation aber die Kosten für Personal, Energie und Lebensmittel explodiert und Sponsorengelder ausgeblieben.
Wie Arthold in der Kronen Zeitung zitiert wird, habe man sich bereits an die Ministerien gewandt und in zahlreichen Gesprächen um Unterstützung gebeten. "Zuletzt haben wir auch Bundeskanzler Karl Nehammer unsere Probleme geschildert. Er hat zugesagt, sich um eine Lösung zu bemühen", so der Sängerknaben-Präsident.
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