Sex-Tourist auf Philippinen
Wiener wegen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt
Ein Wiener Hausmeister ist am Dienstag, 14. Dezember, am Landesgericht in Wien zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Er soll auf den Philippinen Minderjährige missbraucht haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
WIEN. Ein Wiener Hausmeister ist am Landesgericht Wien zu dreieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt worden, wie die APA berichtete. Der Mann soll als Sex-Tourist auf den Philippinen Kinder missbraucht haben. Er wird außerdem in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen, da ihm von einem psychiatrischen Gutachter eine pädophile Störung attestiert wurde.
Der Angeklagte war Ende Juni in Wien festgenommen worden und saß seither in U-Haft. Der Hausmeister war bisher unbescholten und führte nach außen hin ein unauffälliges Leben. Von einem psychiatrischen Sachverständigen wurde ihm attestiert, er sei von einer "vielschichtigen pädosexuellen Aktivität" geprägt, und zwar "in einer Dimension, die dem Begriff der geistig-seelischen Abnormität höheren Grades entspricht".
Reisen auf die Philippinen
Der Hausmeister hat vor einem Schöffensenat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Über einen einschlägigen Chat habe er einen auf den Philippinen lebenden Mann kennengelernt, der ihm "Sex-Kontakte" angeboten habe. Daraufhin sei er einmal im Jahr auf die Philippinen geflogen und habe zunächst von 2013 bis 2015 eine Beziehung mit der Schwester seines Bekannten geführt, sie sei erwachsen gewesen, wie er betonte.
Später dürfte der Bekannte ihn mit jungen Mädchen in Kontakt gebracht haben. In Wien nahm er über Skype "Live Sex-Shows" mit jungen Mädchen auf den Philippinen in Anspruch, für die er per Western Union Geld überwies. Im Urlaub ließ er sich Mädchen auf sein Hotelzimmer bringen. Zumindest in einem Fall ließ er dabei von einem Kind geschlechtliche Handlungen an sich vornehmen.
Seine Kontaktperson wurde 2018 festgenommen und auf den Philippinen mittlerweile zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Mann habe über Jahre hinweg einen länderübergreifenden Sex-Ring für Kindesmissbrauch unterhalten, so die Staatsanwältin in Wien.
Selbst Kinderpornographie angefertigt
Verurteilt wurde der Mann auch wegen des Anfertigens von Kinderpornographie. Er soll sich in Video-Chats als Mädchen ausgegeben haben und 608 männliche jugendliche Chat-Partner dazu gebracht haben, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen.
Wenn das Urteil rechtskräftig wird, kann der 57-Jährige auch nach Verbüßung der über ihn verhängten Strafe weiter im Maßnahmenvollzug angehalten werden. "Für uns ist klar, dass von Ihnen eine große Gefahr ausgeht, wenn Sie nicht in einer dafür geeigneten Anstalt behandelt werden", sagte die Vorsitzende zur Einweisung in eine Sonderstrafanstalt.
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