Aus Syrien
Zurückgekehrte Wiener IS-Anhängerin in Untersuchungshaft

Eine 26-jährige Wienerin, die sich in jungen Jahren dem IS anschloss und einige Zeit in Syrien im Internierungslager Camp Roj saß, ist zurück. (Archiv) | Foto: DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com
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  • Eine 26-jährige Wienerin, die sich in jungen Jahren dem IS anschloss und einige Zeit in Syrien im Internierungslager Camp Roj saß, ist zurück. (Archiv)
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Eine 26-jährige Wienerin und ehemalige IS-Anhängerin, die einige Zeit in Syrien in einem Internierungslager saß, ist gemeinsam mit ihrem siebenjährigen Sohn nach einer Rückholaktion wieder auf heimischen Boden. Über sie wurde die U-Haft verhängt.

WIEN/SYRIEN. Das Landesgericht für Strafsachen Wien hat gegen eine 26-Jährige, die am Samstag gemeinsam mit ihrem siebenjährigen Sohn aus Syrien nach Österreich zurückgebracht wurde, Untersuchungshaft verhängt. Gegenüber der APA bestätigt Gerichtssprecherin Christina Salzborn, dass die Tatbegehungsgefahr als Haftgrund angenommen. Der Beschluss sei rechtskräftig und gilt vorerst für 14 Tage.

Die Wienerin, sowie eine weitere Rückkehrerin aus Salzburg, wurden am vergangenen Wochenende im Zuge einer Rückholaktion des Außenministeriums nach Österreich gebracht. Die 26-Jährige und ihr im Mai 2017 geborener Sohn befanden sich seit demselben Jahr im Internierungslager Camp Roj in Syrien. 

Das Landesgericht für Strafsachen Wien hat gegen eine 26-jährige Syrien-Rückkehrerin U-Haft verhängt. (Archiv) | Foto: Ronja Reidinger/Meinbezirk.at
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Wie ihre Rechtsvertreterin Anna Mair am Montag der APA mitteilte, hatte die Frau im Juli 2024 beim Außenministerium konsularischen Schutz beantragt, der sich auf ihre Rückholung aus dem Lager bezog. Bei ihrer Ankunft am Flughafen Wien erfolgte die Festnahme ohne Widerstand, da gegen sie eine aufrechte Festnahmeanordnung bestand.

Ermittlungen wegen terroristischer Mitgliedschaft

Ihr siebenjähriger Sohn wurde direkt nach der Ankunft in die Obhut der Wiener Kinder- und Jugendhilfe übergeben. Laut ihrer Anwältin sei die Familie des Kindes bereit, ihn aufzunehmen, da dies im Sinne des Kindeswohls sei. Die Familie stehe bereits in Kontakt mit den zuständigen Behörden.

Gegen die Wienerin wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation ermittelt. (Archiv) | Foto: Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com
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Gegen die Wienerin wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation ermittelt. Die Rechtsvertretung der 26-Jährigen erklärte, dass sie sich dem Strafverfahren stellen werde und bereit sei, die Konsequenzen für ihre Handlungen zu tragen. Ihre Anwältin betonte zudem, dass diese "sämtliche Auflagen erfüllen" und auf ein baldiges Wiedersehen mit ihrem Sohn hoffen würde.

Zweite Rückkehrerin auf freiem Fuß

Im Gegensatz zu der in U-Haft Sitzende befindet sich die ebenfalls am Samstag zurückgekehrte Salzburgerin auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft Salzburg stellte keinen Antrag auf Untersuchungshaft.

Die zurückgekehrte Salzburgerin soll sich im Alter von 17 Jahren dem IS angeschlossen und mit einem inzwischen verstorbenen IS-Kämpfer zwei Kinder bekommen haben. Nach ihrer Gefangennahme 2019 wurde sie in das Lager Roj überstellt. Die österreichischen Behörden boten bereits seit 2019 an, ihre minderjährigen Söhne zurückzuholen, was sie jedoch zunächst ablehnte. Am 10. Oktober 2024 ordnete das Bundesverwaltungsgericht schließlich die Rückholung von ihr und ihren beiden Kindern an.

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Eine 26-jährige Wienerin, die sich in jungen Jahren dem IS anschloss und einige Zeit in Syrien im Internierungslager Camp Roj saß, ist zurück. (Archiv) | Foto: DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com
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Gegen die Wienerin wird von der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation ermittelt. (Archiv) | Foto: Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

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