Betreiber aus Wien?
Antisemitische Seite verteilt virtuelle Judensterne
Behörden vermuten als Betreiber einen Wiener Rechtsextremen, der sich „Kikel Might“ nennt.
WIEN. Die Süddeutsche Zeitung und die deutsche Tagesschau hatten bereits vor einigen Wochen darüber berichtet. Auf einer antisemitischen Hetzseite mit dem Namen "Judas Watch" werden Menschen an den Pranger gestellt. Etwa weil sie sich für Geflüchtete oder gegen Rassismus einsetzen - oder weil sie jüdisch sind. Darunter auch unzählige Österreicher. Einige von ihnen sind auf der Seite mit einem gelben Stern markiert - ein gelber Judenstern.
Drei Wochen sei die Seite nun offline gewesen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Doch nun ist die hetzerische Plattform wieder im Netz zu finden. Hinter dem Betreiber der Seite werde ein IT-Experte aus Wien vermutet, so die Süddeutsche. Sein Name: "Kikel Might".
"Ich hoffe, das Innenministerium misst dem höchste Priorität zu!"
Der Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) fordert nun ein "konsequentes Vorgehen" des Innenministeriums. Auf Facebook schreibt er: "Wiener Rechtsextremer hetzt wieder im Internet! Auf einer antisemitischen Hetzseite werden Menschen an den Pranger gestellt, die sich für Schutzsuchende oder gegen Rassismus einsetzen - oder weil sie jüdisch sind. Sie werden sogar mit einem gelben Davidstern versehen, wie ihn die Nationalsozialisten verwendeten. Unglaublich!"
Und weiter: "Wenige Tage nach Hanau ist dieser digitale Hort des Antisemitismus und Hasses besonders besorgniserregend. Die Gefahr, die von Neonazis ausgeht, muss ernst genommen werden!"
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