"Schritt in die falsche Richtung"
Bürgermeister Ludwig gegen ein Quarantäne-Aus
Die Vertreter von Bund und Ländern kamen heute teils im Bundeskanzleramt und teils virtuell zusammen, um über die aktuelle Situation der Pandemie und damit auch über ein Ende der Quarantäne-Regeln zu beraten. Wiens Bürgermeister spricht sich gegen ein Ende der Quarantäne aus und lässt durchblicken, dass der "strenge" Wiener Weg weitergeführt wird. Er sehe den Vorstoß der Bundesregierung als "Schritt in die falsche Richtung".
von Kevin Chi und Julia Schmidt
WIEN. Zahlreiche Diskussionen gab es in den vergangenen Woche über ein mögliches österreichweites Aus der Quarantänepflicht für Coronavirus-Infizierte. Das soll zumindest ein Gesetzesentwurf zeigen, den mehrere Medien am Donnerstag veröffentlicht haben und der, laut Entwurf, bereits mit 1. August in Kraft treten könnte.
Demnach müssten sich Infizierte in Zukunft nicht mehr isolieren. Es würden lediglich Verkehrsbeschränkungen gelten. Die Reaktionen auf den Arbeitsentwurf der Bundesregierung fielen dabei gemischt aus.
Stadt Wien will bei Regeln bleiben
Vor allem in Wien hagelt es hierzu scharfe Kritik. "Völlig inakzeptabel" befand etwa Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) das mögliche Ende der Corona-Quarantäne im Ö1-Interview. Und auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) spricht sich gegen ein Ende der Isolationspflicht aus. "Ich halte den Zeitpunkt für ganz schlecht", sagt Ludwig am 25. Juli im ORF-Interview am Ballhausplatz.
Auf Twitter schreibt er: "Den Vorstoss der Bundesregierung - "Quarantäne- Aus" - sehe ich als Schritt in die falsche Richtung. Wir als Stadt Wien sehen das anders. Wir orientieren uns da an den Empfehlungen der WHO"
Er führt fort: "Wenn man den Empfehlungen der WHO folgt, sollte die Quarantäne angesichts der Sommerwelle aufrecht erhalten werden". In Wien gibt es aktuell rund 50.000 aktive Coronafälle und mit Stand 25. Juli, mehr als 3.000 Neuinfektionen.
Neben dem Hauptthema Quarantäne standen auch Fragen wie eine flächendeckende Abgabe von Covid-19-Medikamenten, die bisher überwiegend in Wien zum Einsatz kommen, sowie das Einmelden von Daten in das Covid-19-Register auf der Agenda.
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