Schwarzenbergplatz
Ein Zeichen für die Ukraine beim Sowjet-Denkmal

Die Mauer hinter dem Ehrendenkmal für die Sowjetarmee am Schwarzenbergplatz wurde mit den ukrainischen Nationalfarben bestrichen. | Foto: M. Spitzauer
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  • Die Mauer hinter dem Ehrendenkmal für die Sowjetarmee am Schwarzenbergplatz wurde mit den ukrainischen Nationalfarben bestrichen.
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Das "Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee" unweit des Schwarzenberplatzes steht jetzt nicht nur zu Ehren der gefallenen Rotarmisten. Seit Dienstag steht es jetzt auch für die Ukraine, die sich gerade gegen den ehemals"großen, sowjetischen Bruderstaat" im Krieg verteidigen muss.

WIEN. Es ist ein sichtbares Zeichen für die Solidarität der Wienerinnen und Wiener mit der ukrainischen Bevölkerung. Und es ist ein Zeichen, welches wohl an keinem sensibleren Ort platziert werden hätte können. Eine Mauer hinter dem "Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee" wurde in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb angestrichen.

Der Platz ist wohl ganz bewusst ausgewählt worden. Ist es doch Heldendenkmal der "Roten Armee", in der auch Kämpfende aus der Ukraine – damals ein Teil der UdSSR – ihr Leben für die "Befreiung Europas" ließen.

Europa 1945 befreit und jetzt im Krieg

Wer genau die Mauer zur ukrainischen Flagge umgestaltet hat ist unklar. Laut Polizei soll die Bemalung jedenfalls von den Besitzern bewilligt gewesen sein. Dabei handelt es sich um die Familie Schwarzenberg, deren Familienoberhaupt ist bekannt: der tschechische Ex-Außenminister Karel Schwarzenberg.

Und auch der Zeitpunkt der Aktion dürfte – bewusst oder unbewusst – auch passend gewählt worden sein. Denn bereits vor der Eroberung Wiens im April 1945 fiel in den sowjetischen Entscheidungsrängen der Entschluss, nach der Eroberung der Stadt ein Denkmal den knapp 18.000 gefallenen Rotarmistinnen und -armisten zu setzen.

Die Aktion war laut Polizei gemeldet. | Foto: M. Spitzauer
  • Die Aktion war laut Polizei gemeldet.
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Der Krieg tobte also noch im Herzen Europas, als das Denkmal zumindest am Papier beschlossene Sache war – genauso wurde die Mauer jetzt schon bemalt, mitten im Verteidigungskampf der Ukraine.

Hat Putin Denkmal vergessen?

Die blau-gelbe Mauer hat auch noch eine weit größere Symbolkraft. Denn auch Wladimir Putin sollte das Denkmal gut kennen. War er doch etwa 2014 vor Ort um den sowjetischen Gefallenen zu gedenken. Damals waren, neben Vertretern der einstigen österreichischen Bundesregierung, auch zahlreiche Schaulustige Augenzeugen des Besuchs des russischen Staatsoberhaupts.

Der russische Präsident legte 2014 einen Kranz zu Ehren der Sowjetarmee nieder. | Foto:  Nikolsky Alexei / Tass / picturedesk.com
  • Der russische Präsident legte 2014 einen Kranz zu Ehren der Sowjetarmee nieder.
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Er legte einen Kranz nieder – inklusive andächtiger Kniegeste – angesichts der großen Opfer, welche die sowjetischen Soldatinnen und Soldaten im 2. Weltkrieg aufbrachten. Dass nachfolgende Generationen der Gefallenen sich nun wegen Putin im Kampf gegenüber stehen, scheint diesen heute wenig zu stören.

Von Wien bis Berlin

Es ist nicht die einzige Aktion im Zusammenhang mit sowjetischen Kriegsdenkmälern im deutschsprachigen Raum. Auch im Berliner Tiergarten befindet sich ein Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Soldatinnen und Soldaten.

Angesichts des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine machte sich vergangene Woche ein Künstler aus Osnabrück auf den Weg nach Berlin. Bei dem Ehrendenkmal versuchte er ein als Mahnmal stehendes, sowjetisches Artilleriegeschütz mit Absperrbändern einzuhüllen. Recht weit kam er damit nicht, ehe ihn die Berliner Polizei davon abhielt.

Und noch ein starkes Symbol gab es beim Berliner Heldendenkmal der Sowjetarmee. Dort befindet sich, ebenfalls als Mahnmal gedacht, auch ein alter, sowjetischer Panzer. Bei einer Friedens-Großdemo vergangenen Sonntag, 27. Februar, wurde ein Strauß Blumen in das Panzerrohr gesteckt – als Zeichen für Frieden in der Ukraine.

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