Gewalt an Frauen
"StoP – Stadtteil ohne Partnergewalt" wird ausgebaut

Gewalt- und Armutsprävention durch eine aktive Nachbarschaft. Das Sozialministerium fördert das Projekt "StoP – Stadtteil ohne Partnergewalt"  bis Mitte 2023 mit 985.000 Euro. Die Zahl der Standorte soll beinahe verdoppelt werden.

WIEN. 2022 ist noch nicht einmal bei der Hälfte angelangt doch gab es bereits neun mutmaßliche Frauenmorde. Im Jahr 2021 kam Österreich auf die erschreckende Zahl von 31 Morden an Frauen, davon 30 – mutmaßlich – durch (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder. Das zeigt auf, wie essentiell eine funktionierende Gewaltprävention ist. 

Die mittlerweile österreichweite Initiative "StoP", die in Margareten als Pilotprojekt startete, setzt sich aktiv gegen Partnergewalt und häusliche Gewalt ein.

Damit "StoP" auch künftig wichtige Präventions- und Aufklärungsarbeit leisten kann, stellt das Sozialministerium dafür 985.000 Euro Förderung zur Verfügung. Damit kann die Zahl der Standorte von 12 auf 22 erweitert werden. 

Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von der Journalistin Raphaela Scharf. | Foto: Miriam Al Kafur
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Die neuen Standorte sind in:

  • Simmering/Wien
  • Landstraße/Wien
  • Penzing/Wien
  • Hernals/Wien
  • Linz/Oberösterreich
  • Ried oder Perg/Oberösterreich
  • St. Pölten/Niederösterreich
  • Graz/Steiermark

Sozialprojekte essentiell

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne), der bei der Pressekonferenz in den "StoP"-Räumlichkeiten ebenfalls anwesend war, betont, wie wichtig solche Sozialprojekte sind: "Die Zahl der Frauenmorde im heurigen Jahr zeigt auf, welche Dringlichkeit und welch enormer Handlungsbedarf besteht. Das Thema Gewaltprävention ist mir deshalb persönlich ein großes Anliegen."

"StoP-Stadtteile" wird seit seiner Pilotphase 2019 vom Sozialministerium finanziell unterstützt. Diese Fördersumme wird nun auf 985.000 Euro deutlich erhöht. Wichtig bei "StoP" ist die Förderung von Verantwortungsgefühl, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu pflegen und Zivilcourage zu beweisen. 

Vorsorge vor Nachsorge

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin vom "Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser", erklärt das Konzept mit folgenden Worten:

Mit StoP gehen wir einen neuen Weg im Opferschutz und Gewaltschutz und schließen eine Lücke zwischen der bestehenden Opferschutzarbeit und Gemeinwesenarbeit. Wir setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz, wo alle Menschen involviert werden, um Gewalt an Frauen* und Kindern, Partnergewalt, sowie Femizide zu verhindern. Um einen gesellschaftlichen Klimawandel in Partnerschaften zu erreichen, brauchen wir möglichst viele Verbündete – im Sinne der nachhaltigen und langfristigen Veränderung

Besonders bei Femiziden sind Muster zu bemerken. Die Täter sind fast immer die Ehemänner, Partner oder Verflossene. Rauch erklärt, dass es für von Männern kommende Gewalt keinen Platz in unserer Gesellschaft mehr geben darf und zeigt auf, wie wichtig es ist, geschlossen dagegen zu arbeiten: "Jede Person in unserer Gesellschaft kann einen Beitrag gegen häusliche Gewalt leisten. Gerade wir Männer können uns nicht aus der Verantwortung nehmen. Alle Männer sind gefragt, gegen Gewalt aufzutreten."

Bei der Diskussion anwesend waren Dennis Beck (Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung), Klaus Ropin (Leiter des Fonds Gesundes Österreich), Maria Rösslhumer (Gesamtkoordinatorin StoP-Österreich, Firdes Acar (Mitarbeiterin Verein Nachbarinnen) und Johannes Rauch (Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz). | Foto: Miriam Al Kafur
  • Bei der Diskussion anwesend waren Dennis Beck (Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung), Klaus Ropin (Leiter des Fonds Gesundes Österreich), Maria Rösslhumer (Gesamtkoordinatorin StoP-Österreich, Firdes Acar (Mitarbeiterin Verein Nachbarinnen) und Johannes Rauch (Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz).
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Prävention gegen Männergewalt

Basierend auf dem Ministerratsvortrag vom Mai 2021 setzt das Sozialministerium ambitionierte Schwerpunkte im Bereich „Prävention gegen Männergewalt“. In der Praxis sind damit niederschwellige Beratungsangebote, Bewusstseinsbildung und Projekte wie „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“, die Zivilcourage stärken, gemeint.

Das bedeutet auch einen Paradigmenwechsel in der Prävention. Es soll einen Ausbau der Aufklärungsarbeit bei Burschen in ganz Österreich geben und eine Aufstockung der gewaltpräventiven Männerberatung. Das sind zum Beispiel bestehende Krisen-, Deeskalations- und Männerberatungsstellen im ganzen Land. 

Die Nummer 0800/400777 des Männerinfo-Telefon ist eine für Anruferinnen und Anrufer kostenlose Krisenhotline, die rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, niederschwellig Erstberatung für Männer in schwierigen Lebenslagen und auch deren Angehörige ermöglicht.

Sie kennen jemanden, der häuslicher Gewalt ausgesetzt ist oder Sie sind vielleicht selbst betroffen? Hier erhalten Sie Hilfe:

• Die Frauen-Helpline ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0800/222 555 erreichbar

• Die Notrufnummer der Frauenhäuser Wien lautet 05/77 22

• Das Gewaltschutzzentrum Wien erreichen Sie unter 01/585 32 88

• Der Frauennotruf der Stadt Wien ist rund um die Uhr unter 01/71 719 erreichbar

• Den Notruf für vergewaltigte Frauen erreichen Sie unter 01/523 22 22

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