Öffis
Wien beschließt formell weitere Ausbauphasen für U2 und U5

- Bis 2028 wird die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert, bis 2032 dann weiter bis zum Wienerberg. Die U5 wird bis 2026 zum Frankhplatz und bis 2032 bis nach Hernals gebaut.
- Foto: Wiener Linien
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Der Wiener Landtag beschloss die vierte und fünfte Ausbauphase bei der U-Bahn: Ein Entwurf für eine Vereinbarung mit dem Bund wurde einstimmig abgesegnet. Dieser Entwurf geht nun an den Bund und soll den Öffi-Bau ermöglichen.
WIEN. Ohne Marie keine Musik. Ohne Bund keine U-Bahn. So könnte man den Antrag "Entwurf einer Vereinbarung (...) zwischen dem Bund und dem Land Wien über die vierte und fünfte Ausbauphase der Wiener U-Bahn" nennen, der heute im Wiener Landtag beschlossen wurde. Denn der Bund will über die Vorhaben informiert sein, auch weil er Förderungen der Stadt dafür zuschießt.
Es geht dabei um ein Dokument, welches nun dem Bund übermittelt wird. Denn der U-Bahn-Bau ist nicht nur eine Sache der Stadt, sondern auch im Interesse der Bundesrepublik. Ist das Wiener Öffi-Netz doch auch im Verkehrsverbund Ost-Region. Mit diesem Entwurf bestätigt die Stadt Wien, dass es für sie beim U-Bahn-Bau nun weitergeht.

- Der Wiener Landtag beschloss die vierte und fünfte Ausbauphase bei der U-Bahn.
- Foto: Johannes Zinner/Wiener Linien
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Bis 2028 wird die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert, bis 2032 dann weiter bis zum Wienerberg. Die U5 wird bis 2026 zum Frankhplatz und bis 2032 bis nach Hernals gebaut.
Eine U-Bahn am autofreien Tag
In der Debatte des Landtags kamen alle Parteien zu Wort. Neos-Verkehrssprecherin Angellika Pipal-Leixner sagte, der "U-Bahn-Ausbau wird zu einer wahnsinnigen Verbesserung und zu spürbaren Entlastungen auf den vorhandenen Linien führen". In der letzten Ausbaustufe würden dann bis zu 1,3 Milliarden Fahrgäste jährlich transportiert werden, was einer Steigerung von 30 Prozent entspräche. Ein Feiertag für Pipal-Leixner, und das am autofreien Tag, dem 22. September.
Kilian Stark von den Grünen zeigt sich froh über den bisher größten Öffi-Ausbau in Wien. Der Bund investiere fleißig in die Öffis in und um Wien. Das war laut Stark nicht immer so – er bezieht sich auf die türkis-blaue Regierungskoalition zwischen Sebastian Kurz (ehem. ÖVP) und Heinz-Christian Strache (ehem. FPÖ). Es habe damals „kein Interesse am U-Bahn-Ausbau gegeben und der damalige Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ, Anm.) hat den Bahnausbau gebremst und gestreckt. Damit wurde die gute Kooperation zwischen Bund und Land gebrochen“, so Stark. „Jetzt gibt es eine Klima- und Verkehrsministerin, die alles daran setzt den Öffi-Verkehr auszubauen und der Wien nicht wurscht ist“, fügte sie hinzu.

- Bis 2028 wird die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert, bis 2032 dann weiter bis zum Wienerberg. Die U5 wird bis 2026 zum Frankhplatz und bis 2032 bis nach Hernals gebaut.
- Foto: Wiener Linien
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Elisabeth Olischar von der ÖVP stand dem Ausbau der U-Bahn positiv gegenüber. Es gäbe noch Ausbaubedarf in den Außenbezirken, so Olischar. Oft würden Kleinigkeiten einen positiven Effekt erzeugen, wie Intervallverdichtungen oder die Verknüpfung von zwei Linien: „Das ist ein bisschen ein Henne-Ei-Prinzip, denn erst wenn ich es habe, kann ich es auch nutzen“.
In Erinnerung rief Olischer, dass der Stadtrechnungshof bei der Finanzkalkulation des Ausbaus auch Punkte wie die unzureichende Einberechnung von Unsicherheiten bemängelt hatte. Dass die Stadt „immer wieder Probleme mit der Kalkulation von Großbauprojekten hat“, sei nicht von der Hand zu weisen. „Wir werden solche Großprojekte weiter unter die Lupe nehmen und den achtsamen Umgang mit Steuergeld einmahnen“, versprach Olischar.
Von CO₂ und "Streck"-Aktionen
SPÖ-Mandatar Josef Taucher erinnert auch an Vorteile für die Umwelt beim U-Bahn-Ausbau. Dieser verspreche "CO₂-Einsparungen von bis zu 75.000 Tonnen jährlich, durch die mögliche Reduktion des Autoverkehrs. Das entspricht der Umweltleistung eines Waldes mit 6 Millionen Bäumen, also einer Waldfläche so groß wie die gesamte Donaustadt". Zwölf neue Stationen werden auf einer Länge von elf Kilometer kommen, betont Taucher.

- Mit diesem Entwurf bestätigt die Stadt Wien, dass es für sie beim U-Bahn-Bau nun weitergeht.
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Die einzige im Landtag, der doch größere Kritik äußerte, war FPÖ-Abgeordnete Veronika Matiasek. Sie widersprach Stark von den Grünen, der ja auch Norbert Hofer kritisierte. Es sei nicht wahr, dass der Ex-Minister Hofer beim Ausbau der U5 „gebremst“ habe. Vielmehr war sei es immer eine Forderung der FPÖ gewesen, die U-Bahn mit der S-Bahn zu verbinden. „Es hat keine Sperre seitens des Ministeriums gegeben, sondern die Stadt hat das Geld nicht abgerufen und keine Pläne vorgelegt“, sagte Matiasek. Dem entgegnete wiederum Mandatar Stark von den Grünen: Die FPÖ habe sich bei der Bahninvestition "gestreckt" und nicht in den U-Bahn-Ausbau, "sondern in die Straße" investiert.
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