Bounce Fight Night
Kotásková holt sich den Titel – Nader wieder K.O.
Die 11. Bounce Fight Night stand im Zeichen von drei Titelkämpfen. 400 geladene Gäste im Hotel Intercontinental wurden nicht enttäuscht. Während Michaela Kotásková ihren ersten Titel holte, musste Lokalmatador Marcos Nader ein K.O. hinnehmen. Nicole Wesner verteidigte ihren WBF-Weltmeister-Titel.
WIEN. Für die Kämpferinnen und Kämpfer des Ottakringer Boxclub Bounce bietet die Fight Night die größtmögliche Bühne. Ein voller Saal, Live-Übetragung im TV und Titelkämpfe.
Für Bounce-Fighterin Michaela Kotásková wurde es die Nacht ihres bisherigen sportlichen Lebens. Nach ihrem blutigen Unentschieden im Dezember gegen Mahjouba "The Desert Gazelle" Oubtil, hat Michaela Kotásková für den Rückkampf vor allem an ihrer Technik gefeilt. Diesmal endete der Kampf nicht so blutig, doch verlangte er beiden Boxerinnen wieder alles ab. Der harte und ausgeglichene Fight bescherte Kotásková ab der vierten Runde eine große Beule an der Stirn. Cutman Roland Aicher hatte in den Ringpausen wieder Hochbetrieb.
Ihre außergewöhnliche Kondition war der Grundstein für Kotásková um im Verlauf des Kampfes nochmals zuzulegen. Am Ende zahlte sich die Schinderei aus: Michaela Kotaskova gewann und holte den „WBF Intercontinental Titel“! "Es war richtig anstrengend, umso mehr freue ich mich über den SIeg!", ließ sie noch in der Nacht des Kampfes via Nachricht an die BezirksZeitung wissen.
Schweres K.O. für Marcos Nader
Weniger gut, genauer gesagt niederschmetternd lief der Titelkampf von Marcos Nader. Gegen Alexander Pavlov ging es um nicht weniger als den „IBF Intercontinental Meister“ im Mittelgewicht. Der Publikumsliebling Marcos Nader startete in der ersten Runde vielversprechend. Ein schwerer Körpertreffer in Runde 2 sorgte jedoch für einen ersten Dämpfer.
Mit Fortdauer des Kampfes wendete sich dann das Blatt zu Gunsten von Pavlov. In der zehnten Runde wurde Marcos Nader angezählt. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Trainer und Bruder Daniel Nader warf das Handtuch als Zeichen für die Aufgabe. Zeitgleich lief Marcos Nader in den K.O.-Schlag von Pavlov. Der Ringrichter stoppte den Kampf. Es war Naders zweites K.O. innerhalb eines Jahres.
In einer ersten Reaktion nach dem Kampf gratulierte Nader seinem Gegner: "Er war heute der bessere Boxer und hat verdient gewonnen." Nader hatte schon im Vorfeld des Kampfes von einer "letzten Chance" gesprochen. Ob er seine Profi-Karriere fortsetzen wird, hängt auch vom Gesudheitszustand seines Bruders ab. Daniel Nader hatte erst vor wenigen Wochen im Interview mit meinbezirk.at seine Parkinson-Krankheit öffentlich gemacht. "Ich werde jetzt mit meinem Bruder besprechen, wie es weiter gehen soll,“ ließ Marcos Nader die Zukunft offen.
Gastboxerin Nicole Wesner verteidigt WM-Titel
Mit einem technischen .K.O. in der 4. Runde verteidigte die in Wien lebende Deutsche Nicole Wesner ihren WBF-Weltmeistertitel im Leichtgewicht gegen die in Deutschland lebende Bosnierin Hasna Tukic. Es war der erste Titelkampf nach dreijähriger Wettkampfpause. "Wegen der langen Wettkampfpause stand ich sehr unter Druck und freue mich umso mehr über den heutigen Sieg", erklärte Wesner nach dem Kampf. Von der tollen Atmosphäre in der Bounce Fight Night zeigte sich die Weltmeisterin beeindruckt und dankte der Familie Nader für die Möglichkeit, bei dieser Veranstaltung als Gastboxerin dabei sein zu können.
Nikolic und Salami mit den nächsten Schritten
Auf dem Weg zu nächsten Titelkämpfen haben Seun Salami im Schwergewicht und Stefan Nikolic im Cruisergewicht den nächsten Schritt gemacht. Seun Salami erreichte in seinem sechsten Profi-Kampf den sechsten Sieg, fünf davon durch K.O. Sein Gegner Srdan Goverdarica aus Bosnien hielt dem Druck des Bounce-Boxers nicht stand und gab nach zwei Runden W.O. Damit ist Salami auf dem besten Weg unter die Top 80. Diese Platzierung ist Voraussetzung für mögliche Titelkämpfe.
Auch Stefan Nikolic ist trotz einer Niederlage im vergangenen Jahr immer noch in den internationalen Ranglisten. Mit einem K.o. in der 3. Runde gegen den Brasilianer Eduardo Sacramento da Silva fehlt ihm nur noch ein Erfolg für einen eventuellen Rückkampf gegen den Kolumbianer Julio Calimeno im September. Gegen Eduardo Sacramento de Silveira ließ Nikolic von der ersten Minute an keinen Zweifel über den Sieg in diesem Kampf aufkommen. Bereits in der 2. Runde wurde der unorthodox kämpfende Brasilianer angezählt, in der 3. Runde kam dann das erwartete Aus.
Nicht antreten konnte in dieser Bounce Fight Night Halbschwergewichtler Mobin Kahraze. Bei seinem letzten Kampf vor wenigen Wochen in der Schweiz hat er sich die Hand gebrochen. Nach seiner Genesung gibt es auch mit ihm Pläne für einen Titelkampf.
Olympische Boxer beeindruckten
Hochklassigen Boxsport, allerdings mit neuen Gesichtern, boten drei Kämpfe im Olympischen Boxen. Da die bewährten Kräfte Anastasija Lukajic, Marcel Meinl und Arsen Chabyan bei einem internationalen Turnier in Serbien in den Ring stiegen, bekamen drei Boxer aus dem Bounce-Talente-Pool die Gelegenheit, erstmals ihr Können auf großer Bühne gegen starke Gegner aus Italien zu zeigen.
In seinem erst fünften Kampf war der 24-jährige Rechtsausleger Manfred Acheampong in der Gewichtsklasse bis 80 kg gegen den wesentlich erfahreneren Italiener Matteo Gianppa von der ersten bis zur dritten Runde klar der Chef im Ring und ließ seinem Gegner keine Chance. Ein einstimmiger Sieg nach Punkten war das Ergebnis.
Nicht minder eindrucksvoll war der Auftritt des 21-jährigen Michael Fares Derouiche in der Gewichtsklasse bis 86 kg. Er brachte seinen Gegner Stefan Tudor an den Rand eines K.O. und siegte ebenfalls einstimmig nach Punkten. Lediglich der 23-jährige Ferdas Karimi konnte in der Gewichtsklasse bis 71 kg gegen Giorgio Leonardi sein Potential nicht abrufen und musste eine Niederlage nach Punkten hinnehmen.
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