Rote Nasen Spendenlauf
Michaela Kotásková knackt die 15.000-Euro-Marke

Die Boxerin Michaela Kotásková ist in 36 Tagen von Wien nach Rom gelaufen. Die Sportlerin vom Boxclub Bounce hat damit bereits über 15.000 Euro an Spenden für die Roten Nasen gesammelt. Die BezirksZeitung hat die Ausnahmeathletin zum Interview in den Ring gebeten.

WIEN/OTTAKRING/HERNALS. "Megatoll, unglaublich, wahnsinnig, hammertollübermenschlich, bewundernswert", ist auf der Spendenseite der Roten Nasen zu lesen. Noch bis 30. Juli kann hier unterstützt werden. Michaela Kotásková wurde von Beginn ihres Laufes bis ins Ziel von der BezirksZeitung begleitet. Nach ihrer Rückkehr aus Rom schildert die laufende Boxerin ihre Erlebnisse im Exklusiv-Talk mit BezirksZeitung-Redakteur Michael J. Payer.

Michaela Kotásková mit BezirksZeitung-Redakteur Michael J. Payer beim Interview im Boxclub Bounce in Ottakring. | Foto: Michael J. Payer
  • Michaela Kotásková mit BezirksZeitung-Redakteur Michael J. Payer beim Interview im Boxclub Bounce in Ottakring.
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Nach 1.500 Kilometern in 36 Tagen gibt es nur eine Frage: „Wie geht es Ihnen?“
MICHAELA KOTÁSKOVÁ: Danke, mir geht es sehr gut. Ich habe keine Probleme, keine Schmerzen. Es ist alles wie immer.

36 Marathons hintereinander gelaufen. Dabei waren Sie extremer Hitze, Starkregen, Gewittern und mehr ausgesetzt. Hand aufs Herz, war es wirklich so leicht?
Es war auf keinen Fall leicht. Aber ich war vorbereitet, dass es eine anstrengende Geschichte wird. Aber ich freue mich sehr, dass der Körper das verhältnismäßig gut weggesteckt hat. Und es war schon sehr ermüdend. Aber ich habe keine Verletzungen oder keine gröbere Krankheit oder sonst was gehabt. Also hat alles geklappt.

Wenn man bei so einer Tour abends ins Bett fällt, muss doch irgendwas ein bisschen schmerzen?
Ich hatte immer wieder mal ganz leichte Schmerzen an den Achillessehnen, meistens am Ende der langen Etappen. Aber das habe ich immer gut durchmassiert. Und in der Früh war wirklich alles mehr oder weniger in Ordnung. Die ersten Tage hatte ich Muskelkater, das war dann aber bald komplett weg. Und ja, ich hatte Abschürfungen auf dem Rücken von dem Rucksack. Aber diese oberflächlichen Dinge sind für mich jetzt keine große Sache. Ich bin vom Boxen Schlimmeres gewohnt.

Die Abschürfungen sind das Stichwort. Ich habe hier drei Bilder für Sie. Können Sie mir sagen, was Ihnen dazu einfällt?
(Bild 1 zeigt Kotásková auf einer Terrasse beim Abendessen, siehe unten) Das war drei Tage bevor ich nach Rom gekommen bin. Da wusste ich schon, dass ich es schaffen werde. Das war eine Herberge mit Mehrbettzimmern, wo man sich nicht viel denkt. Dann habe ich dort den schönsten Ausblick auf einen See gehabt. Das hat mich sehr gefreut, wenn man müde am Abend ankommt und dann was Schönes auf einen wartet.

Wieder einen Tag geschafft. | Foto: Kotásková
  • Wieder einen Tag geschafft.
  • Foto: Kotásková
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Dann haben wir hier das Foto mit den Abschürfungen am Rücken. Hat das nicht weh getan?
Es war unangenehm. Ich habe das dann mit ganz großen Pflastern über den ganzen Rücken abgeklebt. Das hat wirklich geholfen.

Der Rucksack hinterließ deutlich Spuren. | Foto: Kotásková
  • Der Rucksack hinterließ deutlich Spuren.
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Das finale Bild vom Zieleinlauf. Was empfinden Sie, wenn Sie das Bild sehen?
Freude! Es war eine super coole Sache. Ich habe einen tollen Empfang gehabt in Rom. Es sind auch Freunde für einen Tag nach Rom geflogen, um mich zu empfangen. Es war super schön. Die Roten Nasen und Vertreter von meinem Sponsor Biogena haben mich dort wirklich schön empfangen mit dem Zieleinlauf.

Michaela Kotásková beim Zieleinlauf in Rom. | Foto: Rote Nasen
  • Michaela Kotásková beim Zieleinlauf in Rom.
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Sie haben diese Tortur nicht zum Spaß gemacht. 15.000 Euro Spendengelder sollten zusammenkommen. Diese Summe wurde schon überschritten.
Ich bin super glücklich, dass auch dieses Ziel erreicht wurde. Das war eigentlich das Hauptziel von mir, um nach Rom zu laufen. Ich wollte etwas weitergeben. Mit dem Erreichen habe ich das Gefühl, es ist wirklich alles gelungen.

Das heißt, es war die Mühe wert.
Auf jeden Fall! Auch wenn es weniger Geld gewesen wäre, wäre es natürlich super gewesen. Aber natürlich ist das jetzt ein schöner Abschluss, wenn die Zahl, die ich mir vorgestellt habe, erreicht wurde.

Jetzt sind Sie im Hauptberuf Boxerin und nicht Läuferin. Wird man Sie in anderen extremen Projekten wiederfinden?

Ich werde auf jeden Fall dieses Jahr noch mal boxen. Am 16. September bei der Bounce Fight Night und dann im Dezember noch einmal. Und das Laufen werde ich natürlich zusätzlich zum Training machen müssen. Aber in diesen extremen Bereichen, das lasse ich jetzt mal stehen für dieses Jahr.

Und nächstes Jahr?
Lustigerweise wurde ich angesprochen, ob ich jetzt auch nach Jerusalem laufen will. Weil nach Santiago de Compostela und Rom bietet sich das an und ich habe mir die Route tatsächlich aus Interesse angesehen. Das sind 3.800 Kilometer. Das würde sich mit dem Boxen gar nicht mehr ausgehen, glaube ich. Das sind drei Monate rennen.

Für solche Läufe braucht man gutes Schuhwerk. Ihre Schuhe bekamen bis Rom ein paar Löcher. Wo sind die guten Treter?
Obwohl ich die ersten Löcher bereits an der Grenze zu Italien hatte, haben es die tollen Begleiter bis nach Rom geschafft. Sie haben dann leider nicht mehr so gut ausgeschaut und ich habe sie dann auch feierlich entsorgt.

Topfit zeigt sich Boxerin Michaela Kotásková nach ihrem 1.500-Kilometer-Lauf nach Rom.
  • Topfit zeigt sich Boxerin Michaela Kotásková nach ihrem 1.500-Kilometer-Lauf nach Rom.
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Laufen in dem Ausmaß ist nicht alltäglich. Was bedeutet das für ihre boxerischen Fähigkeiten?
Das Boxen fühlt sich sehr eingerostet an! Das muss ich zugeben. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich nach einer Woche schon mehr oder weniger mittendrin bin.

Im September wollen sie wieder im Ring stehen. Wie ist jetzt der Fahrplan?

Ich hatte in der letzten Woche während meines Laufes ein bisschen Probleme mit der Hitze. Vermutlich ein Hitzschlag. Daher habe ich mir vorgenommen wirklich zu pausieren. Vielleicht immer wieder Schattenboxen, aber ich werde jetzt nichts Wildes starten. Und ab 24. Juli sind es dann acht Wochen Vorbereitungszeit und da will ich wieder Vollgas dazwischen hauen.

Gibt es bereits eine Gegnerin?
Es gibt eine, aber ich werde es noch nicht verraten, denn es ist noch nicht alles unterschrieben.

Der gesamte Spendenlauf noch mal zum Nachlesen:
- Michaela Kotásková ins Ziel eingelaufen
- Michaela Kotásková eine Woche vor dem Ziel
- Michaela Kotásková genießt Meer, Pizza und Eis
- Michaela Kotásková erreicht "Meileinstein Italien"
- Gewitter und Stockbruch können Kotásková nicht stoppen
- Wiener Profiboxerin Kotásková läuft von Wien nach Rom
- Michaela Kotásková läuft 1.422 Kilometer von Wien nach Rom

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