Zoologie
Die Hingabe der Pandamütter

Schon immer hat sich Heiderer für Forscherinnen wie Jane Goodall interessiert. Sie selbst ist weniger abenteuerlustig. | Foto: Zupanc
  • Schon immer hat sich Heiderer für Forscherinnen wie Jane Goodall interessiert. Sie selbst ist weniger abenteuerlustig.
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Martina Heiderer analysiert im Tiergarten Schönbrunn das Verhalten von Großen Pandas und Co.

HIETZING. Im Dezember übersiedelten die in Wien geborenen Pandazwillinge Fu Feng und Fu Ban nach China. Ihre Aufzucht war eine Sensation, die Obhut ihrer Mutter Yang Yang eine Premiere. Wissenschaftlich bestätigt wurde die Leistung der "Supermama" durch das Forschungsprojekt von Martina Heiderer, Zoologin im Tiergarten Schönbrunn.

Es mag für manche wie ein Traum klingen, Videomaterial von den Pandazwillingen zu sichten, doch "um herauszufinden, wie Yang Yang die Zwillingsaufzucht geschafft hat, musste ich das Videomaterial Minute für Minute durchsehen". Das Verhalten von Mutter und Jungtieren wurde dabei zusammen mit der jeweiligen Uhrzeit notiert.

Mit dieser Forschungsarbeit betrat Heiderer Neuland: "Yang Yang ist das erste Panda-Weibchen, das es in menschlicher Obhut geschafft hat, Zwillinge ohne Hilfe großzuziehen." Bislang glaubte man, dass die Weibchen nur ein Jungtier großziehen können. "Daher wird bei einer Zwillingsgeburt ein Jungtier sofort in den Brutkasten gelegt und das andere bei der Mutter belassen. Nach ein paar Stunden werden sie ausgetauscht." Yang Yang kümmerte sich jedoch von Anfang an gleichermaßen um beide Jungtiere.

Bärenstarke Leistung

Generell erfordert die Aufzucht von Pandajungtieren besondere Fürsorge: Muttertiere müssen ihre Jungen säugen, aber auch ständig warm halten, weil sie fast nackt auf die Welt kommen, und sogar ihre Blase stimulieren, damit sie urinieren. Ein Erklärungsversuch war deshalb bisher, dass sie es energetisch nicht schaffen, zwei Jungen gleichzeitig großzuziehen.

"Es hat sich herausgestellt, dass Yang Yang nur bei sich und ihrer eigenen Ruhezeit eingespart hat und jedem der Zwillinge gleich viel Pflege gewidmet hat." Erstaunlich ist auch, dass sie dabei nicht mehr an Gewicht verlor als bei der Pflege der einzelnen Jungtiere zuvor. "Wir wissen jetzt, dass sie das schaffen kann. Wie und warum, das sind dann die nächsten Fragen."

Schon während des Studiums arbeitete Heiderer als Guide im Zoo und beschäftigte sich auch in ihrer Dissertation mit dem Verhalten von Großen Pandas. Der Abschied von Fu Feng und Fu Ban war nicht leicht: "Es ist natürlich immer auch Wehmut dabei, wenn man diese Tiere von Geburt an mitverfolgt und aufwachsen sieht. Aber das ist eben der Lauf des Lebens."

Autorin: Katharina Kropshofer

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