AK und Mietervereinigung warnen
Enormer Anstieg bei Mieten in Aussicht
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 8. Februar, warnt die AK Wien und die Mietervereinigung, vor einem erheblichen Anstieg der Mieten im April. Sowohl in der Bundeshauptstadt, als auch in gesamt Österreich steigen die Preise an.
WIEN. Im April sollen die Richtwert- und Kategoriemieten massiv steigen. Die AK Wien und die Mietervereinigung prognostizieren eine enorme Last für Mieterinnen und Mieter, vor allem für Menschen, die es in den letzten Jahre pandemiebedingt ohnehin schon finanziell nicht leicht hatten.
Die AK Wien rechnet mit einem Plus von 5,85 Prozent bei Richtwert- und einem Plus von 5,47 Prozent bei Kategoriemieten. Das hieße für mehr als eine Million Mieterinnen und Mieter in ganz Österreich insgesamt rund 140 Millionen Euro mehr an Miete, die im Jahr zu zahlen ist. Für Wien würde das konkret eine Anhebung von durchschnittlichen 5,81 Euro pro Quadratmeter auf 6,15 Euro pro Quadratmeter Miete bedeuten.
360 Euro mehr für eine Altbauwohnung
„Die Erhöhung der Richtwertmieten bringt bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Altbau in Wien Mehrkosten von rund 360 Euro im Jahr“, erklärt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Mietervereinigung Wien. Der Richtwert ist je nach Bundesland unterschiedlich. In Vorarlberg etwa, wo der Richtwert am höchsten ist, müssten Mietende über 550 Euro mehr zahlen.
Nicht nur die Mietpreise, sondern auch die Betriebskosten werden sich erhöhen – und das für rund zwei Millionen Menschen in Österreich. "Denn zur Berechnung der Verwaltungshonorare werden die Beträge der Kategorie A herangezogen – das sind Mehrkosten von insgesamt rund 15 Millionen Euro“, ergänzt Hanel-Torsch.
Kritik gibt es während der Pressekonferenz auch an der Immobilienbranche. Denn während die Gesamtwirtschaft in zwölf Jahren nur um knapp 30 Prozent gewachsen ist, sind die Mieteinnahmen der Immobranche mit über 100 Prozent total unverhältnismäßig gestiegen.
Konkrete Lösungsvorschläge
Um dieser enormen Mietpreiserhöhung entgegenzuwirken, fordert die AK Wien nun drei konkrete Maßnahmen. Einerseits sollten Mietanhebungen verhindert werden. Zudem, und das sieht die AK als wichtigste Sofortmaßnahme, sollten Mietverträge nicht mehr mit Befristung gelten. Das bedeutet konkret, dass Immobilienkonzerne, Versicherungen und andere große Wohnungsbesitzerinnen und -besitzer zukünftig nur mehr unbefristet vermieten dürfen sollen. Privatpersonen sollen hingegen eine Wohnung befristetet vermieten dürfen.
Als dritten Schritt, wird die Regierung aufgefordert ihr Regierungsprogramm umzusetzen. Hier wurde etwa eine Neuregelung der Provisionspflicht für Maklerinnen und Makler oder eine Leerstandsabgabe und Registrierungs- und Genehmigungspflichten für Airbnb und andere Kurzzeitvermietungsplattformen beschlossen. Diese muss, laut AK, nun endlich auch umgesetzt werden, um den Anstieg der Mietpreise zu verhindern.
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