125 Mio. Euro Schulden
Entschuldungsplan für Wiens Immo-Größe Hallmann steht
- Der Sanierungsplan für Klemens Hallmann, hier bei der Verleihung des großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österrich, wurde angenommen. 125,88 Millionen Euro an Forderungen der Gläubiger wurden anerkannt.
- Foto: Andreas Tischler / picturedesk.com
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Am Dienstag fand die Sanierungsplantagsatzung rund um Klemens Hallmann statt. 125,88 Millionen Euro an anerkannten Forderungen sind in dem Sanierungsverfahren gegen die ehemalige Größe in der Immobilienwelt zusammengekommen. Schritt für Schritt sollen dank Superquote bis zu 45 Prozent dieser Verbindlichkeiten beglichen werden. Dazu ist aber der Anteilsverkauf an einem Gold-Kunstwerk nötig.
WIEN. Ein waschechtes Wiener Immobilienimperium kam bekanntermaßen zuletzt ordentlich ins Wanken. Die Süba AG, laut eigenen Aussagen seit mehr als 40 Jahren tätig, war in die finanzielle Schieflage gerutscht.
Und diese hat es ordentlich in sich: Im April musste die Baufirma den Gang zum Handelsgericht wagen. 300 Millionen Euro an Verbindlichkeiten meldeten die Gläubiger an, eine 20-Prozent-Rückzahlungsquote innerhalb von zwei Jahren wurde zur Sanierung vereinbart. Doch laut Auskunft des KSV 1870 wurde nicht einmal die erste vereinbarte Teilquote des Plans pünktlich beglichen. Damit liegt seit Anfang Oktober ein Konkursverfahren am Tisch, die Süba soll geschlossen, die Vermögenswerte abgewickelt werden. MeinBezirk berichtete:
Doch nicht nur die Süba hat Schulden, sondern auch deren Inhaber. Am Dienstag, 28. Oktober, kamen daher auch die 78 Gläubiger im Sanierungsverfahren von Eigentümer Klemens Hallmann zusammen, wie wiederum AKV berichtet. Gegen ihn privat gibt es Forderungen in der Höhe von 141,56 Millionen Euro, wobei zumindest rund 125,88 Millionen Euro auch tatsächlich anerkannt wurden. Bei der Sanierungsplantagsatzung wurde dem Plan zur Entschuldung Hallmanns zugestimmt.
Strikter Zeitplan
Laut AKV "nahmen die anwesenden Insolvenzgläubiger mit den gesetzlich erforderlichen Mehrheiten einen Sanierungsplan mit einer Quote von 35 Prozent an." Dafür muss eine erste zehnprozentige Barquote bis 28. Februar 2026 zuzüglich Masse- und Verfahrenskosten beim Sanierungsverwalter eingehen.
Eine weitere Quote von 10 Prozent soll dann binnen zwölf Monaten, eine dritte in der Höhe von 15 Prozent binnen 24 Monaten gezahlt werden. Für Hartmann gelten also, genauso wie damals für die Süba, strikte Zeitpläne, die es einzuhalten gibt.
Superquote macht 45 Prozent möglich
Die 35-Prozent-Entschuldungsquote könnte sich jedoch nochmal deutlich steigern. Möglich macht es die sogenannte Superquote: "Eine Superquote ist eine zusätzliche Quote, die erst bei Eintritt eines ungewissen zukünftigen Ereignisses fällig wird", erklärt man dazu beim AKV. Im Falle Hartmann ist dies der Verkauf eines bestimmten Kunstwerks.
- Norbert Zerbs, als Künstler bekannt unter dem Namen Niclas Castello, mit dem 186 Kilogramm schweren Goldkunstwerk "Castello Cube".
- Foto: ARND WIEGMANN / REUTERS / picturedesk.com
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"Der Schuldner ist mit einem Anteil von 32 Prozent an dem vom Künstler Norbert Zerbs (Künstlername Niclas Castello) entworfenen und von einer Kunstgiesserei in Aarau aus 186 Kilogramm Gold hergestellten Kunstwerk, dem sogenannten 'Castello Cube' beteiligt, das sich in der Schweiz befindet. Diesen Anteil wird an den derzeitigen Sanierungsverwalter Stephan Riel als Treuhänder zur Verwertung übergeben", heißt es etwas sperrig von der AKV. Sprich: Die Anteile sollen verkauft werden, der Ertrag an die Gläubiger gehen. Im besten Fall werden aus 35 Prozent Rückzahlung dann 45 Prozent.
Hallmann dankt persönlich
Grundsätzlich zeigt man sich beim AKV zuversichtlich: "Das Erfüllungskonzept sieht eine weitgehende Verwertung des schuldnerischen Vermögens vor. Außerdem sollen Gläubiger, deren Forderungen auf Haftungen für Finanzierungen von Projektgesellschaften aus der Firmengruppe des Schuldners beruhen, bei der Sanierungsplanerfüllung zurückstehen. Dadurch bringt der Sanierungsplan eine (erhebliche) Verbesserung der Befriedigungsaussichten der Insolvenzgläubiger im Vergleich zu einer konkursmäßigen Abwicklung."
Mittlerweile hat sich auch Klemens Hallmann über eine Aussendung zu Wort gemeldet: "Ich danke den Gläubigern für ihr Vertrauen und ihre Zustimmung. Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Schritt, um meine Verpflichtungen verantwortungsvoll zu erfüllen und die Sanierung nachhaltig umzusetzen." Er versichert außerdem: "Ich werde weiterhin mit voller Transparenz, Verlässlichkeit und Konsequenz an der Umsetzung des zugestimmten Sanierungsplans arbeiten."
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