Kommentar
Sagen Sie ja nicht "Fräulein" zu ihr

- Peter Zezula, Redaktionsleiter der Bezirksblätter Wiener Neustadt.
- Foto: BB
- hochgeladen von Peter Zezula
"Fräulein, bringen's mir bitte einen weißen Spritzer", bat ich im Schanigarten eines Wiener Neustädter Kaffeehauses. Na, mehr hab ich nicht gebraucht. Vernichtende Blicke des "Fräuleins", mitleidig lächelnde Tischnachbarn. Irgendwie, irgendwann ist mir entgangen, dass man anscheinend nicht mehr "Fräulein" zu einer Kellnerin im Alter zwischen 20 und 25 Jahren sagen sollte, die anschließende Diskussion brachte jedoch kaum bessere Varianten. "Tschuldigung, darf ich ..." oder " Hallo, bitte...", sind wohl auch nicht die Lösungen. Schön, dass sie mich dann belehrte, dass sie "Tina" hieße, was ich ja beim Erstkontakt nicht wissen konnte und ich eigentlich auf ein "Du" ohnehin keine Lust hatte. Brav erzogen rief ich dann bei der zweiten Bestellung "Tina" und mit einem "Na siehst, es geht ja, wenn Du willst"-Blick nahm sie diese auf.
Jetzt frag ich mich, wie Sie, liebe Leser, eine Ihnen erstmals namentlich nicht bekannte Servierkraft zum Tisch rufen ohne gleich deren Gefühle zu verletzen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.