Missstände in einer Spitalsküche
Schwere Vorwürfe gegen Küchenchef
Missstände in einer Spitalsküche in Wiener Neustadt: Der Küchenchef soll alte Lebensmittel verkocht und frische Ware für seine Cateringfirma verwendet haben.
WIENER NEUSTADT. Die Leitung des Landesklinikums wurde vor einiger Zeit über mögliche Unregelmäßigkeiten im betrieblichen Ablauf im Bereich der Küche informiert. Gemäß den internen Vorgaben wurden alle notwendigen Maßnahmen zur Aufklärung der Sachlage eingeleitet.
Andreas Gamlich, Kaufmännischer Direktor: "Die Verdachtsmomente haben sich im Zuge der Untersuchungen erhärtet. Als Konsequenz der festgestellten Unregelmäßigkeiten und aufgrund der Schwere der Verfehlungen sahen wir uns leider gezwungen, das Dienstverhältnis zu zwei Mitarbeitern zu lösen. Ausdrücklich festhalten möchten wir aber, dass die Vorkommnisse, die zu diesem Schritt geführt haben, nichts mit der tadellosen Leistung unseres Küchenteams zu tun haben, die wir an dieser Stelle einmal mehr hervor streichen möchten."
Die weiteren rechtlichen Schritte wurden veranlasst, laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gibt es derzeit jedoch keine Ermittlungen.
Laut einem Bericht der Tageszeitung HEUTE soll der Küchenchef über zwei Jahre Lebensmittel übers Spital für die private Cateringfirma bestellt haben. Ein zweiter, ihm unterstellter, Mitarbeiter soll ihm die tiefgekühlte Ware während der Dienstzeit sogar nach Hause geliefert haben (für beide gilt die Unschuldsvermutung).
Weiters soll der Küchenchef von insgesamt drei Spitältern in NÖ frische Spitalsware privat verwendet und dafür alte, noch genießbare Lebensmittel verkocht haben. Laut einer Insiderin wurden zwecks Vertuschung sogar Dienstpläne verfälscht. Der geschätzte Schaden soll über 100.000 Euro betragen.
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