Alle gegen Stadtchef Müller
WIENER NEUSTADT. In genau einem Jahr werden in Niederösterreich die Gemeinderäte neu gewählt. Die politische Landschaft ist im Umbruch, wie auch die Gemeinderatswahlen in Salzburg zeigten. Neue Gruppierungen wie Neos oder Bürgerlisten nagen am Stimmenpotenzial der etablierten Parteien.
Angst vor Konkurrenz kennt SPÖ-Bürgermeister Bernhard Müller aber nicht. „Jede neue Liste verändert natürlich die Ausgangslage. Wobei bei uns in Wiener Neustadt ja schon bei der Gemeinderatswahl 2010 acht Listen angetreten sind und wir als SPÖ dennoch die absolute Mehrheit gehalten haben. Man muss einfach in der gesamten Legislaturperiode seine Arbeit erledigen, das wertschätzen die Menschen dann schon, egal wie viele Listen zur Wahl antreten“, ist sich Müller sicher. Der Stadtchef zeigt sich für 2015 zuversichtlich. „Natürlich wird das wieder "Alle gegen einen". Die anderen wahlwerbenden Gruppen werden alles daran setzen, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen. Wir haben dem jedoch unsere Leistungsbilanz entgegen zu setzen, die sich ja sehen lassen kann.“
Das sieht die Opposition naturgemäß ganz anders. Die spricht eher von den „letzten Stunden“ der roten Mehrheit. „2015 wird es keine absolute Mehrheit mehr geben, und daraus ergeben sich für die Stadt Chancen, die bisher nicht möglich waren“, wagt ÖVP-Vize Christian Stocker einen Blick voraus. Ähnlich positiv ist auch Wolfgang Haberler von Liste Haberler. „Die Zeichen stehen auf Veränderung. Die Bevölkerung hat die bisherige Stadtregierung satt.“ Von einem Jahr des politischen Umbruchs gehen die Grünen rund um Gemeinderat Matija Tunjic aus. „Ich bin überzeugt davon, dass die SPÖ ihr Absolute nach fünf Jahren kompletter Stillstandpolitik verlieren wird.“
Ihre Chance nutzen will auf jeden Fall die Liste Soziales Wiener Neustadt. „Viele sind unzufrieden mit der Regierungspolitik. Diese Legislaturperiode ist geprägt von einer katastrophalen Finanzpolitik, die Wiener Neustadt in den Abgrund reißt und der Vernachlässigung der Innenstadt. Gerade deshlab ist unsere Engagement für Wiener Neustadt mehr als notwendig“, wettert Gemeinderätin Evamaria Sluka-Grabner, Liste Soziales Wiener Neustadt, gegen Müller.
Den neuen Chef wollen ab 2015 die Blauen spielen. „Wir stellen für 2015 den Führungsanspruch. Das Duell bei der Wahl heißt SPÖ gegen den Herausforderer FPÖ“, glaubt FPÖ-Stadtrat Michael Schnedlitz.
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