Sensation: Vize Stocker (ÖVP) für Autos und Kurzparkzone am Hauptplatz

- Christian Stocker wartet mit einem Sensations-Vorschlag auf: Hauptplatz-Ostteil für Individualverkehr öffnen.
- hochgeladen von Peter Zezula
Bezirksblätter-Interview mit Vizebürgermeister Christian Stocker. "Öffnung des Ostteils für Kurzparker würde deutliches Signal sein"
Herr Vizebürgermeister, in der allgemeinen Diskussion um das Sportstätten- bzw. Stadionprojekt kommt momentan ein Projekt, das sie aufgegriffen und vorangetrieben haben, nicht in die Gänge - das ist die Attraktivierung der Innenstadt in Verbindung mit einer Tiefgarage am Hauptplatz.
Stocker: Ich glaube, dass es nicht entweder Stadion oder Tiefgarage heißt, sondern sowohl als auch. Das klingt natürlich, wenn man sich überlegt, was das kostet, fast paradox, wenn man sagt, die Stadt ist einerseits überschuldet und kann sich andererseits zwei Großprojekte leisten. Das kann man aber bei der Hauptplatzgestaltung ganz leicht erklären. Im Falle eines privaten Tiefgaragenbetreibers würden der Stadt letztendlich nur die Kosten für die Oberflächengestaltung bleiben.
Oberfläche?
Ja, nur die Hauptplatzoberfläche, die Tiefgarage finanziert der Betreiber. Die Oberfläche müssen wir sowieso neu gestalten. Es sieht jeder, dass da was geschehen muss.
Die Kosten sind ja dennoch enorm, mehrere Millionen sind da schnell weg.
Es gibt auch Förderungen für derartige Projekte, die wir auch bekommen würden. Wenn man sagt, wir hätten ein Volumen von fünf Millionen selbst zu finanzieren, auf einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren gerechnet, muss man sagen: Das ist beherrschbar.
Für das verschuldete Wiener Neustadt dennoch viel Geld.
Das sind auf 20 Jahre gerechnet rund 250.000 Euro pro Jahr. Diesen Betrag, sogar rund 300.000 Euro, versenken wir jährlich in der stadteigenen WNSKS-Gastronomie (u.a. Kantinen in Aqua Nova und Akademiebad, Anm. d. Red.). Allein, wenn ich diese zum Nulltarif verpachte, hab ich schon die Jahresrate für die Tiefgarage herinnen.
Wie erklären Sie das den Skeptikern?
Diese Tiefgarage ist mir deshalb so ein Anliegen, weil man sich davon täglich und an den Samstagen überzeugen kann, dass wir zuwenig Parkflächen in der Innenstadt haben. Innenstadt ist für mich innerhalb des Ringes.
Ostteil zur Kurzparkzone!
Aber so eine Tiefgarage wird nicht in einer Woche aus dem Boden gestampft.
Die Tiefgarage ist ein Projekt, das wir morgen nicht haben werden, sondern das wird ein paar Jahre dauern. Als Sofortmaßnahme fordere ich, dass der gesamte Ostteil zu einer Kurzparkzone wird.
Eine überraschende Aussage, warum der Ostteil?
Jetzt ist der Hauptplatz geteilt, da wurden ja diese Palmen aufgestellt und der Westteil ist Fußgängerzone. Am Ostteil ist es völlig ungeregelt, dort parken die Autos ohnehin schon wie Kraut und Rüben. Wir haben zeitweise über zehn Taxis am Taxistand, die wir nie brauchen und die Leute finden aber in der Innenstadt keine Parkplätze.
Ihr Vorschlag konkret?
Bis zur Tiefgarage schlage ich vor, dass der Ostteil für den Individualverkehr geöffnet wird. Der Teil gehört natürlich gestaltet, hinter der Autobushaltestelle und an den Randzonen: Kurzparkplätze. Auch um ein Zeichen zu setzen, dass wir die Leute in der Innenstadt wollen.
Wieviele Parkflächen würden da zur Verfügung stehen?
Jetzt stehen einmal 40 bis 50 kreuz und quer, das sind schon wesentliche Parkflächen. Natürlich werden wir nicht alle unterbringen.
Finden Sie die momentane Teilung sinnvoll?
Die Teilung ist vom Bürgermeister unglücklich vorgenommen worden mit einer Art Demarkationslinie mit dem Fußgängerzonenteil im Westen und einen völlig unbetreuten, unstrukturierten Ostteil. Palmen zur Abgrenzung - eine Katastrophe, bei uns wachsen keine Palmen. Wenn die das wenigstens schön gestaltet hätten, etwa mit Hölzern, die es bei uns gibt... Der Ostteil ist unbefriedigend, das ist wie Kraut und Rüben, das kann keinem gefallen. Daher machen wir das gescheit und machen Kurzparkplätze. Das ist ein Zeichen für diese Innenstadt.



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