Bauern sorgen sich: Keiner will übergroße Erdäpfel
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Für ein Kilogramm Erdäpfel würden Landwirte aktuell fünf bis sieben Cent erhalten, weil der Großteil der Ernte heuer „übergroß“ sei, so die Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ). Für kleinere Früchte seien es hingegen zehn bis zwölf Cent pro Kilo. Nach einer eigenen Erhebung der Kammer würden die Erdäpfel dann für durchschnittlich 93 Cent verkauft werden. Für Bioware seien es im Durchschnitt 1,55 Euro. Laut Landwirtschaftskammer kostet ein Papiersackerl für drei Kilo Erdäpfel in etwa sieben Cent pro Stück.
Während des Aussetzens herrschte große Trockenheit. Die Bauern im Bezirk haben also weniger Erdäpfel ausgesetzt. Dann kam der Regen. Und siehe da, die Früchte wuchsen gut; zu gut für die Abnehmer im Handel. Bundesrat Martin Preineder, der als Biobauer ebenfalls von dem Reglement betroffen ist: "Es gibt wenige mehlige Sorten, die sehr groß gewachsen sind, andere Sorten wachsen klein und es gibt viele Erdäpfel."
Natur wächst wie sie will
Der Konsument müsste lernen, dass landwirtschaftliche Produkte keine Designerwaren sind, die immer nur nach der Norm wachsen, doch Preineder sieht es gelassen: "Sicher verkaufe ich auch Erdäpfel über den Handel, darüber aber auch direkt ab Hof. Kunden, die beim Direktvermarkter einkaufen, sind deutlich verständnisvoller und haben kein Problem mit Größe oder Form von Kartoffeln."
Grundsätzlich sind die Landwirte mit der Ernte zufrieden, vor allem der Mais gedeiht, aber auch Kürbis und Zuckerrüben freuten sich über das Wetter. "Die Herbsternte sieht gut aus", sagt Martin Preineder.
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