AMS Wiener Neustadt
Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt
Anlässlich des Weltfrauentag am 8. März rückt das AMS Wr. Neustadt einmal mehr die Arbeitsmarktsituation der Frauen in den Fokus. Die Erwerbstätigenquote der Frauen steigt seit mehreren Jahren an. Jede zweite Frau arbeitet jedoch in Teilzeit.
WIENER NEUSTADT(Red.). Eine erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die steigende Erwerbsbeteiligung der Frauen. 2011 waren 61,5 Prozent der Frauen in der Stadt Wr. Neustadt und 65,3 Prozent in Wr. Neustadt Land erwerbstätig. Innerhalb von zehn Jahren ist die Erwerbstätigenquote der Frauen deutlich gestiegen und liegt nun bei 64,5% (Stadt) oder 70,7% (Land). Bei den Männern liegt die Erwerbstätigenquote bei 73 Prozent in der Stadt und 79,6 Prozent im Land.
„Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Man kann davon ausgehen, dass aufgrund der schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalter und aufgrund der immer höheren Bildungsabschlüsse die Frauenerwerbsquote weiterhin steigen wird“, so der Leiter des Arbeitsmarktservice Wiener Neustadt, Mevlüt Kücükyasar.
Auf der anderen Seite steigt aber auch die Teilzeitquote bei den Frauen. Gut die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Wiener Neustadt arbeiten Teilzeit. In manchen Altersgruppen geht dieser Wert sogar über 70 Prozent hinaus. Waren 2011 42 Prozent der Frauen in Wiener Neustadt Teilzeit erwerbstätig sind es 2021 51,5 Prozent. Bei den Männern ist die Teilzeitquote in diesem Zeitraum von 8 Prozent auf 12,5 Prozent gestiegen.
„Teilzeitarbeit kann in manchen Lebenssituationen die richtige Wahl für die Betroffenen sein, jedoch ist die Teilzeitarbeit bei den Frauen nicht immer freiwillig“, erklärt Kücükyasar und weiter: „Kinder oder pflegebedürftige Angehörige sind in den meisten Fällen die Gründe, warum Frauen beruflich kürzertreten. Ein Drittel aller Teilzeitbeschäftigten in Österreich haben vor allem deshalb keine Vollzeitstelle, weil sie sich um Kinder oder Angehörige kümmern müssen, die eine Pflege brauchen“.
Teilzeitarbeit ist der Hauptgrund dafür, dass Frauen nach wie vor im Durchschnitt deutlich geringere Erwerbseinkommen erzielen. Als Folge des geringeren Einkommens ist auch die durchschnittliche Alterspension von Frauen mit 1.192 Euro deutlich unter denen der Männer (1.917 Euro; Daten: Dezember 2022).
„Frauen sind in der Arbeit und auch in der Arbeitslosigkeit mit anderen Herausforderungen konfrontiert als Männer. Das Frauenprogramm des AMS ist dafür da, diese Schieflagen auszugleichen. Wir bieten arbeitslosen Frauen frauenspezifische Informationen und Bildungsangebote sowie Beratung und Förderung an. Das kann eine Berufsorientierung sein, Bildungsangebote, Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Betreuungsplätzen oder auch das Angebot an Beratungseinrichtungen für Frauen“, so Kücükyasar.
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