Mehr Arbeitslosmeldungen
Höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945
Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen ist die Arbeitslosigkeit in Wiener Neustadt um rund 2000 Personen gestiegen. Ende März ist die Zahl der arbeitslosen Menschen um 32.1 Prozent auf 8.283 gestiegen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich aufgrund der Kurzarbeit ein wenig entschärft. In vielen Betrieben konnten dadurch betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.
WIENER NEUSTADT. Mitte März kam die Trendwende. Innerhalb von nur 16 Tagen stieg die Arbeitslosigkeit in Wiener Neustadt um rund 2000 Personen (oder +32.1%). Das ist die höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945“, analysiert der Leiter des AMS Wiener Neustadt Mevlüt Kücükyasar und weiter: „von der aktuellen Arbeitslosigkeit sind alle Gruppen betroffen. Am stärksten ist die Arbeitslosigkeit bei jungen Frauen (78,5 Prozent), AusländerInnen (58,5 Prozent) und AkademikerInnen (65,9 Prozent) gestiegen“. Der AMS-Chef rechnet mit einem w
eiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit im April, „weil am 1. April viele Kündigungen kommen werden, zumal viele Beschäftigte am Monatsende eine Kündigung bekommen", sagt Kücükyasar.
Weniger Arbeitsaufnahmen
„Neben den knapp 2000 Menschen, die sich seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen arbeitslos gemeldet haben, wurden viele Saison-Arbeitskräfte, die unter normalen Umständen im März wieder ihre Arbeit aufgenommen hätten, auf die kommenden Wochen vertröstet. März und April zählen zu jenen Monaten, wo die Arbeitslosigkeit üblicherweise zurückgeht, weil viele Saisonarbeitskräfte in der Gastronomie, am Bau und in der Landwirtschaft wieder eine Arbeit aufnehmen. Nach Inkrafttreten der Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sieht die Bilanz nun anders aus“, erklärt Kücükyasar.
Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze
Stark rückgängig ist auch die Zahl der offenen Stellen, die von Wiener Neustädter Unternehmen dem AMS gemeldet werden. Es suchen fast nur versorgungskritische Einrichtungen neue MitarbeiterInnen. Weiters haben mehr als 220 Unternehmen bereits Kurzarbeit beantragt, doppelt so viele Betriebe haben sich zumindest über die Voraussetzungen informiert. Durch die Kurzarbeit werden MitarbeiterInnen weiter beschäftigt und können für einen vereinbarten Zeitraum weniger arbeiten. Die Arbeitnehmer erhalten trotzdem bis zu 90 Prozent des bisherigen Netto-Gehalts.
Arbeitslosengeld wird pünktlich ausbezahlt
„Das AMS Wiener Neustadt ist als der größter Existenzsicherer für die Menschen in der Region auch in der Krisenzeit da! Viele Menschen haben sich mit Ihren Fragen zur Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit an uns gewandt. Es ist für meine MitarbeiterInnen eine enorme Herausforderung diese große Menge an KundenInnenanliegen erfolgreich zu bewältigen. Auch ist es kein leichtes Unterfangen, Existenzsicherung für KundInnen und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der AMS-MitarbeiterInnen unter einen Hut zu bringen“, so der AMS-Chef und weiter: „Ich möchte mich bei allen AMS-MitarbeiterInnen für Ihre enorme Einsatzbereitschaft, Motivation und Flexibilität sehr herzlich bedanken. Trotz der schwierigen Bedingungen machen wir eine tolle Arbeit“.
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