Muckis und Geldbörsel mit dem Verkauf von Dopingmittel gefüllt
Wiener Neustadt. Neustädter dealte mit verbotenen Substanzen. Sechs Monate bedingt plus Geldstrafe!
"Ich wollte auf die Bühne, ich wollte Erfolg haben", erklärte der Muskelmann und Inhaber eines Nahrungsergänzungsmittel-Shops Philipp K. (35). Die Bodybuilding-Bühne musste er heute gegen die Anklagebank am Neustädter Landesgericht tauschen, denn Staatsanwalt Markus Bauer warf ihm gewaltige Verstöße gegen das Antidopinggesetz vor: Er habe Unmengen an verbotenen Substanzen nicht nur zum Eigenverbrauch aus dem Internet bestellt, sondern auch an andere Möchtegern-Schwarzeneggers weiterverkauft.
Ein Auszug aus der "Arznei"-Liste: Trenbolon, Masterbol, Ovigil, Trenote XE zum Muskelaufbau, Schilddrüsenhormone und Entwässerungstabletten - insgesamt wurden 5.583 Stück Tabletten sichergestellt, dazu Ampullen und Spritzen. Teilweise wurden Grenzwerte um das 400-fache Überschritten. "Alles für den Eigenverbrauch", beteuerte K., er habe sich auf einen Wettkampf vorbereitet. Dennoch kam es zu Verkäufen an mindestens drei Abnehmer, die das vor Richterin Christina Kuzmany auch bestätigten. Ein vierter Kunde war dann zum Pech von K. ein verdeckter Ermittler. Die Anzeige erfolgte im April 2017. Dopingsubstanzen und Handy mit zahlreichen einschlägigen Chats wurden eingezogen.
Das Urteil: Für den Handel mit den Dopingpräparaten 720 Euro Geldstrafe plus sechs Monate bedingte Haft auf eine Bewährungszeit von drei Jahren.
Für die Bewertung, ob die Unmenge an sichergestelltem Dopingmaterial für eine einzelne Person überhaupt verträglich wäre, muss ein mediziniscdher Sachverständiger herangezogen werden. Da könnte es unter Umständen zu einem zweiten Prozess kommen (versuchter gewerbsmäßger Handel mit Dopingmittel).
Sowohl Staatsanwaltschaft als auch K. (Verteidiger Maximilian Kocher) gaben keine Erklärung ab. Noch nicht rechtskräftig.
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