Mein elektrisches Fahrtenbuch, 1. Tag: 23. Mai 2017
Dein E-Mobil, das unbekannte Wesen. Wird es Liebe gleich auf den ersten Kilometern? Oder doch ein Wechselbad der "PS versus Kilowatt"-Gefühle?
"2017 wird das Jahr der E-Mobilität in Niederösterreich“, betonen Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. Beide mit Strahler-2017-Lächeln lässig an die Fahrertür eines - naja "Eierkocher-ähnlichen - E-Mobiles gelehnt.
Der Mut, es selbst zu versuchen, entstand aus einer dieser NÖ-Aktionen.
23. Mai 2017
Sechs Tage um 60 Euro - ein guter Deal, den aber nicht alle Firmen, die E-Mobile führen, auch wirklich anbieten. In Wiener Neustadt kann ich heute Morgen einen BMW I3 bei BMW Zitta abholen. Besser gesagt: Ich bekomme eine komplette Einschulung zum elektrischen Fahrer. Mauricio ist ein bestens geschulter Zitta-Mitarbeiter, der mit mir sehr viel Geduld hat.
Sehr space-ig. Lautlos kann ich mit dem Wagen dahingleiten.
Was das Fahrzeug noch für Stückerl außer dem Elektroantrieb spielt, werde ich erst später herauzufinden versuchen. Erst Mal schnell zu einer Pressekonferenz - wo mir zehn Personen beim lautlosen Einparken zuschauen. Hat geklappt.
Was macht man mit einem neuen Auto? Man fährt den ganzen Tag spazieren - bis nach Baden. Immer den ängstlichen Blick aufs Armaturenbrett gerichtet. Wie weit komm ich noch, schaff ichs bis zur nächsten E-Tankstelle? Von anfangs 240 Kilometer Reichweite ist der Stand schließlich auf 99 runtergeklettert.
In Baden einige Tankstellen getestet und viel dazugelernt: Nicht alle Stecker sind gleich, nicht alle Anbieter sind an einer Tanke zu finden, viele Arschlöcher verparken die E-Tankstellenplätze (ganz arg am Park&Ride-Deck des Badener Bahnhofes).
Und: Man ist permanent zu schnell dran, weil a) die Beschleuinigung immens ist und b) das Auto so leise.
Zum Schluss wieder ein wenig Illegalität: Ich parke meinen neuen vierrädrigen Freund am Gehsteig vor der Redaktion. Damit ich das Kabel locker vom BMW durchs Fenster legen und neben dem Computer anstecken kann. Egal, besser als den richtigen Anschluss irgendwo da draussen zu suchen. Wo, wo bist du-u?
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