Wolfsberg

Nachtfahrverbot schafft Probleme

Speziell in der Nacht sorgt der Schwerlastverkehr entlang der Lavamünder Straße für Aufsehen.

LAVAMÜND. Die tägliche Verkehrs-, Lärm- und Feinstaubbelastung schränkt die Lebensqualität in der Marktgemeinde Lavamünd erheblich ein. Wolfgang Grillitsch aus der Gemeinde Ruden machte bereits im März das Land Kärnten auf die Zustände entlang der Lavamünder Straße aufmerksam, jedoch wurde bis heute keinerlei Reaktion gezeigt.

Nachtfahrverbot

Grillitsch schildert der WOCHE: "Massive Geschwindigkeitsüberschreitungen des Schwerverkehrs sorgen gerade in den Nachtstunden für eine enorme Lärmbelästigung der Anrainer." In Lavamünd herrscht zwar ein Nachtfahrverbot für LKWs, von dem aber der Ziel- und Quellverkehr im Bezirk Wolfsberg ausgenommen ist. Dadurch kann eine Lärmbelästigung in der Nacht auch nicht ausgeschlossen werden. "Im Durchschnitt verkehren 570 LKWs täglich durch den Ortskern von Lavamünd. Es handelt sich aber nicht nur um Durchzugsverkehr in Richtung Slowenien, sondern auch um regionalen Ziel- und Quellverkehr", heißt es seitens des Landes Kärnten. Eine Möglichkeit, den Verkehr gänzlich aus dem Ortszentrum zu bekommen, besteht momentan nicht. Auch Bürgermeister Josef Ruthardt kann dem Schwerlastverkehr, der täglich durch Lavamünd fährt, nicht entgegenwirken: "Der Durchzugsverkehr muss Lavamünd passieren, das können wir nicht verhindern. Wenn dies zu Problemen führt, hätten die Straßen eben nicht so gebaut werden dürfen." 

Verkehrsberuhigung

Landesrat Martin Gruber traf sich im September mit Vertretern der Bürgerinitiative Lavamünd, um ihnen Vorschläge zur zumindest teilweisen Entlastung der Lavamünder Straße zu liefern. Diese verkehrsberuhigenden Maßnahmen wurden auch der Gemeinde Lavamünd präsentiert und sind beim Land Kärnten budgetär bereits für das kommende Bauprogramm 2020 eingeplant. Ein Fahrbahnteiler soll beispielsweise im Bereich der Neuen Mittelschule eine Geschwindigkeitsreduktion bewirken und ein Entfall der Mittelmarkierung im Ortskern sollte ebenfalls zur Anpassung der Geschwindigkeit führen. Der Bürgermeister sieht jedoch keine Notwendigkeit dafür: "Vor der NMS hat sich noch nie ein Unfall ereignet. Warum soll etwas verändert werden, wenn die Praxis zeigt, dass es so passt?" Außerdem ist die Polizei vor Schulbeginn vor Ort, wenn Schulkinder die Lavamünder Straße überqueren müssen. Neben Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion soll auch die Errichtung von Geschwindigkeitsanzeigen im Ortskern umgesetzt werden, um ständig auf das Überschreiten des Tempolimits hinzuweisen. Weiters wurde vereinbart, dass vom Land eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometer pro Stunde für den Hauptplatz geprüft werden soll.

Umfahrung

Momentan kann für den Bau einer Umfahrung, den die Bürgerinitiative in Lavamünd gefordert hat, kein grünes Licht gegeben werden. Die Entwicklung der Verkehrsströme ist noch nicht zur Gänze geklärt, wodurch in kein Projekt investiert werden kann. Derzeit plant Slowenien einen Ausbau des Verkehrsnetzes in Richtung Bleiburg anstatt Lavamünd. Die Vorhaben zum Ausbau der Schnellstraße auf slowenischer Seite haben durchaus großen Einfluss auf den Grenzverkehr in Kärnten. "Momentan ist eher davon auszugehen, dass sich der Verkehr langfristig in Richtung Bleiburg verlagern wird", heißt es aus dem Büro von Landesrat Martin Gruber.