Natur
Mit Rückwärtsgehen und Waldbaden den Wald neu entdecken
Nach einem langen Winter zieht es viele Menschen zur Erholung wieder in die Natur. Unser heimischer Wald bietet Menschen, die sich nach Bewegung im Freien sehnen, Entspannung und gesunde körperliche Betätigung. Die Bezirksblätter haben einige Tipps einen klassischen Waldspaziergang interessanter zu gestalten.
BEZIRK ZWETTL. Grundsätzlich sollte man bergauf und bergab etwas langsamer gehen und kleinere Schritte machen. Dabei bringen Wanderstöcke Entlastung und helfen, die Gelenke zu schonen. Gleichzeitig wird so die Arm- und Schultermuskulatur mittrainiert. Im Wald angekommen kann man zwischendurch auch einmal den Rückwärtsgang einlegen.
Einfach mal ausprobieren: Rückwärtsgehen
Das Rückwärtsgehen schärft unsere Sinne und verbessert das Gleichgewicht. Es stärkt unser Körperbewusstsein und bringt Abwechslung auch auf bereits bekannten Wegen. Dabei werden vor allem weniger beanspruchte Beinmuskeln beansprucht und gekräftigt, es aktiviert außerdem besonders die Po-Muskulatur. Als positiven Nebeneffekt reduziert es untere Rückenschmerzen und steigert das Energieniveau.
Wichtiger Tipp: Zum Start das Rückwärtsgehen im sicheren Gelände probieren und erst einmal eine kurze Strecke gehen. Um längerfristig von den positiven Wirkungen zu profitieren, verlängert man die Strecke im Laufe des regelmäßigen Trainings.
Was ist das "Waldbaden"?
„Shinrin-Yoku“, zu Deutsch „Waldbaden“ kommt aus Japan. Seit 1990 wird in Japan Forschung betrieben, um die vermuteten gesundheitlichen Einflüsse von Shinrin-Yoku auch wissenschaftlich zu belegen. Der Mediziner und Wissenschafter Dr. Qing Li ist eine der Koryphäen des Shinrin-Yoku.
Bei einem Waldspaziergang atmen wir Stoffe ein, mit denen Pflanzen untereinander Botschaften austauschen – sogenannte Terpene. In der Natur gibt es rund 8000 verschiedene.
Beim Waldspaziergang nehmen wir sie über die Atmung oder die Haut auf. Regelmäßige Auszeiten im Wald können unsere mentale und körperliche Gesundheit unterstützen. Wissenschafter vermuten einen positiven Effekt auf das Immunsystem und eine Reduktion der Stresssymptome. Durch den Aufenthalt im Wald können Angstzustände, Depressionen und Wut verringert und Stresshormone abgebaut und das Immunsystem gestärkt werden. Unsere Vitalität steigt.
So wird's gemacht
Je dichter und vielfältiger der Wald, umso besser ist es. Man geht langsam und gemütlich durch den Wald, atmet ruhig und regelmäßig. Natürlich können man auch stehen bleiben oder wenn es das Wetter erlaubt, sich hinsetzen bzw. hinlegen.
Es geht darum, in die angenehme Atmosphäre des Waldes einzutauchen und ihn mit allen Sinnen zu erleben. Die Augen zu öffnen und das Licht, das durch die Blätter fällt zu sehen, den Geruch der Bäume einzuatmen, auf das Rauschen der Blätter zu lauschen, den weichen Waldboden unter den Füßen wahrzunehmen. Es geht um einen bewussten Aufenthalt in der Natur.
Der Wald hat keine Öffnungszeiten. Also das Smartphone zu Hause lassen und ab in den nächsten Wald. Man genießt die natürliche Atmosphäre und gönnt sich eine Auszeit. Oft reicht es, zwanzig Minuten im Wald zu verbringen, um sich ruhiger und erfrischt zu fühlen. Geist und Körper werden es Ihnen danken!
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