Wenn der „Holawind“ harmonisch weht
Geschichten musikalisch wunderbar erzählt
Wer wissen wollte, wie sich „Tequila“ mit Hackbrett, Cello, Violine, Harfe und Gesang anhört, der war beim Konzert der vier Damen von „Holawind“ im Rahmen der Jeunesse im Meierhof-Heurigen genau richtig.
ZWETTL/SCHLOSS ROSENAU. Vor fast zehn Jahren begann das Quartett miteinander zu musizieren – „in Verbindung mit viel Essen und Wein“, wie sie selbst sagen. Die Bandbreite der Genres der Gruppe reicht von Klassik über Jazz, Pop bis hin zur Volksmusik, Eigenkompositionen oder dem nicht ganz einfach zu spielenden Altausseer Schützentanz im Fünf-Achtel-Takt. Ungarische oder spanische Einflüsse machen die Musik spannend und vielseitig.
Publikum in Aktion
Zwischendurch durften alle Anwesenden selbst aktiv werden. Bei einem Gewinnspiel mit der Frage „Wie viele Saiten sind mit Harfe, Hackbrett, Violine und Cello auf der Bühne“ (Antwort 179) durften sich zwei Besucher über je eine CD freuen. Das Publikum agierte auch sängerisch, denn die Mama der Harfenistin Sara hatte Geburtstag und so stimmten alle zum Ständchen ein.
Melodische Erzählungen
Katharina Dürrschmid, Camilla Geißelbrecht, Raffaela Gmeiner und Sara Kowal – sie unterrichtet Harfe in der Regionalmusikschule Waldviertel-Mitte in Zwettl – verstehen es, mit ihrer Musik Geschichten zu erzählen, so wie die des Himmelskaisers und der Drachenkönige, bei der eine Flöte die nötige chinesische Inspiration vermittelt.
Die Definition Zeit
„Hast du Zeit?“, lautete das Programm. Diese Frage konnte man banal oder tiefgründig sehen. Bei dem Lied über einen Stern bräuchte man viel Zeit, denn der nächste befindet sich 30.000 Jahre entfernt. Mit „Owezahn“ verbringt man schließlich auch eine Menge Zeit. Damit gab es nicht nur Geschichten, sondern auch Geschichtsunterricht, denn im ursprünglichen kommt das Wort von den Sägearbeitern, die die schweren Sägen „owezahn“ mussten. Es geht aber auch nachdenklich um Liebe oder darum, dass etwas seinen Wert verliert, wenn sich jemand beschwert. Dann muss man es „daune haun“ – ein Hoch auf die Wegwerfgesellschaft. Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man nur auf Bildschirme starrt und die einstigen Träume ins Vergessen geraten, verpackt in profihafter und harmonischer Musik, lassen nur einen Schluss zu: Die Zeit samt Draufgabe über Frauenpower war es jedenfalls wert, sich „Holawind“ anzuhören.
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