1.300 Unfälle mit Reh und Co
Früherer Einbruch der Dämmerung und Futtersuche gefährden viele Autofahrer
BEZIRK ZWETTL (bs). Im Bezirk Zwettl kam es im Jahr 2014 laut einer Statistik des Landesjagdverbandes zu 1.305 Unfällen mit Wildtieren. Mit Einbruch der Dunkelheit begeben sich ab sofort die Tiere wieder verfrüht auf Nahrungssuche und queren die zahlreichen Straßen des Bezirks.
Besonders häufig in Verkehrsunfälle ist das Rehwild verwickelt. Im Jahr 2014 waren es alleine im Bezirk Zwettl 940 registrierte Vorfälle. Auch 163 Feldhasen und 98 Füchse wurden im vergangenen Jahr in der offiziellen Wildunfallstatistik angeführt.
Gefahr unterschätzt
Warum die Gefahr trotz vieler Warnungen trotzdem immer wieder unterschätzt wird, liegt für die ÖAMTC-Verkehrspsychologin auf der Hand: "Man fährt oft die gleiche Strecke. Routine schleicht sich ein und somit steigt auch die Unfallgefahr." Sollte man etwa ein Rehwild sehen, dann gilt es das Tempo zu verringer, das Fernlicht auszuschalten und hupen. Außerdem muss man damit rechnen, dass weitere Tiere nachkommen. Im Falle eines getöteten Tieres muss der zuständige Jäger alarmiert werden.
Gefahrenzeichen beachten
Typische Wildwechselgebiete liegen in Wald- und Feldzonen und sind als solche
durch das Gefahrenzeichen „Achtung Wildwechsel“ gekennzeichnet. Autofahrer sollten diese Schilder ernst nehmen, ihre Fahrgeschwindigkeit drosseln (maximal 80 km/h) und vor allem vorausschauend fahren.
Die gewaltigen Kräfte, die frei werden, wenn Mensch und Tier zusammenkrachen, werden meist massiv unterschätzt. „Das Aufprallgewicht eines Wildschweins mit 80 Kilogramm auf ein 50 km/h schnell fahrendes Auto, beträgt zwei Tonnen“, warnt der Generalsekretär des Niederösterreichischen Landesjagdverbandes, Peter Lebersorger.
Zur Sache:
In Verkehrsunfälle verwickelt waren 2014 folgende Wildarten: 940 Rehwild, 163 Feldhasen, 98 Füchse, 33 Schwarzwild, 24 Dachse, 19 Steinmarder, 10 Rotwild, 6 Edelmarder, 3 Stockenten, 3 Iltisse, 2 Fasane, 1 Marderhund, 1 Wiesel, 1 Mäusebussard und 1 Muffelwild.
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