Blasmusik ist Domäne der Jugend - hervorragende Darbietungen beim heurigen Blasmusikbezirksfest
Bericht von Othmar Zaubek
In bewährter Weise haben Bezirksobmann Johann Kainz, Bezirkskapellmeister Walter Heider, Bezirksstabführer Thomas Weissinger gemeinsam mit dem Musikverein Waldhausen ein eindrucksvolles Bezirksmusikfest veranstaltet, das den hohen kulturellen Stellenwert der Blasmusik deutlich unterstrich.
Waldhausen hat die doppelte Premiere bestens bestanden, erstmals ein Bezirksmusikfest und erstmals unter dem noch jungen Obmann Gregor Floh. Ganz besonders anzumerken ist die beispielgebende Zusammenarbeit aller Musikerinnen, Musiker und Angehörigen, vor allem auch der Einsatz der Jugend, von der ja viele auswärts, bis Wien, arbeiten oder studieren.
Familie Wagner mit erprobten Mitarbeiterinnen und Helfern sorgte für eine exklusive, anspruchsvolle Speisenfolge an beiden Tagen, der Musikverein servierte Mehlspeisen und flüssige Köstlichkeiten.
Vor der Marschmusikbewertung (siehe eigener Bericht) mit Auszeichnungen für alle zwanzig teilnehmenden Musikkapellen vereinigte der Festakt mit dem Festlichen Gesamtspiel fast achthundert Musikerinnen und Musiker zu einem gewaltigen Klangkörper.
Neben den Festrednern waren noch die Abgeordneten Angela Fichtinger, Adelheid Ebner und Agnes Schierhuber, Bezirksvorsteher Ernst Hohenberger aus Wien-Landstraße, Bürgermeister Gerhard Wandl aus Rastenfeld. Gründungsobmann Josef Auer, die Bezirksspitze des Blasmusikbezirkes und Vizelandeskapellmeister Gerhard Schnabl zu begrüßen.
Grüße der Gemeinde, des Bezirkes, des Landesverbandes und des Landes überbrachten Bürgermeister Franz Häusler, Bezirkshauptmann Dr. Michael Wiedermann, Präsident Peter Höckner und Landtagsabgeordneter Franz Mold.
Besonders eindrucksvoll war heuer das Gesamtspiel, das sich von der musikalischen Reife her sehr gesteigert hatte. Bezirkskapellmeister Walter Heider dirigierte die „Jubiläumsfestmusik“ von Johannes Teuschl, zum Totengedenken den „Trauerchoral“ von Karl Safaric, abschließend die Landeshymne und die drei Märsche wurden von Thomas Wagner bei „Gruß an Waldhausen“ von Emil Zelch, Johann Kainz und Peter Höckner dirigiert.
Eine hervorragende Idee war es, einmal den Kapellen völlig andere Erinnerungsgeschenke zukommen zu lassen, heimische „Bschoadbinkerln“ , künstlerisch geziert von den Musikerinnen, mit wohlschmeckendem Inhalt.
In der Festhalle war es Alfons Koller, der zuerst mit seiner Trachtenkapelle Ziersdorf höchstformatige Blasmusik bot und damit rasch das Publikum begeisterte, wobei vor allem die brandneue Bearbeitung von „Atemlos“ der Helene Fischer bestens ankam und wiederholt werden musste.
Dann kam Discostimmung auf, die Jugend dominierte und die Disco-Blasmusik, wie sie nicht unbedingt in den Konzertsaal passt, aber eine Festhalle in Bombenstimmung versetzen kann, begeisterte. Immer schneller und höher ist Devise der sich oft in die Akrobatik steigernden Interpretation. Das gelang „Hybrid Bradler“ erfolgreich ansatzweise und erreichte Höhepunkte bei der „Innsbrucker Böhmischen“, von gewohnter Böhmischer Blasmusik ziemlich weit entfernt, aber Tanz- und Unterhaltungsmusik in hoher technischer Perfektion und Bravour.
Erst um Mitternacht verständigt, fand sich pünktlich und komplett der Musikverein Waldhausen am Sonntag ein, um dem Gottesdienst einen feierlichen musikalischen Rahmen zu geben.
Dann konnte man liebenswerte und hochmusikalische Gäste aus dem oberösterreichischen Innviertel begrüßen, die Marktmusikkapelle Raab mit ihrem noch jungen begabten Kapellmeister und Militärmusiker Florian Humer. Ein Hochgenuss der „Florentiner Marsch“ mit traumhaftem Flügelhornsolo. Die „Böhmische“ aus Raab setzte noch einen erstklassigen, musikalisch feinfühligen Schlusspunkt zweier großartiger erlebnisreicher Festtage.
Othmar Zaubek
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