Bürgermeister im Interview
Digitalisierung soll Jobs nach Groß Gerungs bringen
Wie hat sich die Stadtgemeinde Groß Gerungs aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren entwickelt? Welche Vorhaben konnten umgesetzt werden?
CHRISTIAN LAISTER: "Groß Gerungs hat sich in den letzten Jahren sehr positiv weiterentwickelt. Ich möchte ein ganz aktuelles Beispiel speziell für den Sommer nennen: Für das Freibadgelände konnte eine neue Gastronomin, die das Lokal generalsaniert, völlig neu gestaltet und erweitert hat, gewonnen werden. Ein weiteres Beispiel ist die 2021 abgeschlossene Generalsanierung unseres Musikschulgebäudes. Die Bevölkerungszahlen sowie die Geburtenraten sind weitgehend stabil, derzeit errichten wir in Etzen einen neuen Kindergarten um die erfreulicherweise konstant große Anzahl an Kindern unterbringen zu können und Platz für eine Kleinstkindbetreuungseinrichtung frei zu bekommen. Der Kindergarten 1 in Groß Gerungs wurde vor wenigen Jahren generalsaniert und erweitert. Wesentlich für die stabile Bevölkerungsentwicklung ist die gute Verkehrsanbindung durch die B38 und unser Angebot an attraktiven und leistbaren Bauplätzen. Im Bereich der Wirtschaft errichtete die Fa. EPS ein neues Büro- und Elektrotechnikmontagegebäude, die Fa. Formholz Kitzler investiert derzeit massiv in die Modernisierung des bestehenden Sägewerkes. Weiters wird heuer ein neues Blockheizkraftwerk errichtet, eine ca. 2MWpeak große PV-Anlage wurde auf einem Betriebsgrundstück der Stadtgemeinde in Betrieb genommen."
Welche Ziele verfolgen Sie in naher und mittelfristiger Zukunft für Ihre Gemeinde?
"Die Stadtgemeinde mit all ihren 41 Ortschaften in 36 Katastralgemeinen soll sich künftig weiter als Wohn-, Erholungs- und Gesundheitsgemeinde entwickeln. Das Zusammenspiel und die Stärkung der lokalen Wirtschaft und der landwirtschaftlichen Nutzung unseres Lebensraumes ist dabei von großer Bedeutung. Dabei sind die Berücksichtigung der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung, die Regionalität, die Nachhaltigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit stets Prämissen. Die Hoffnung ist groß, dass durch die rasant voranschreitende Digitalisierung in Zukunft wieder mehr Arbeitsplätze in unserer Gemeinde entstehen. Dazu ist die Errichtung eines Glasfasernetzes, das gemeinsam mit neun Partnergemeinden intensiv bearbeitet wird, für alle Liegenschaften ein zentrales Thema."
Das Gemeinschaftsleben ist in allen ländlichen Gemeinden ein entscheidender Wohlfühlfaktor. Was macht Groß Gerungs so besonders?
"Unter Gemeinschaftsleben verstehe ich das intensive, ehrenamtliche Engagement eines sehr großen Teiles unserer Bevölkerung in den verschiedensten Vereinen und Institutionen. Die Bandbreite ist bei uns extrem groß. Das Angebot reicht von verschiedensten sportlichen Aktivitäten, gemeinsame musikalische und künstlerische Hobbys, freiwillige Hilfs- und Rettungsorganisationen bis hin zu kirchlichen Angeboten. Was mich besonders freut und stolz macht, ist, dass die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis der Organisationen untereinander perfekt funktioniert. Wir versuchen von Gemeindeseite dieses Zusammenleben ganz gezielt durch Unterstützung von nachhaltigen Initiativen und Projekten in allen Regionen zu unterstützen und zu fördern. Für das Funktionieren einer Großgemeinde ist es ganz wichtig, das Verständnis der verschiedenen Regionen füreinander zu stärken und weiter zu entwickeln. Wir sind da auf einem sehr guten Weg!"
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