NEUERSCHEINUNG – Zwettl – Ansichten aus vier Jahrhunderten

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ZWETTL. Das neue Buch „Zwettl – Ansichten aus vier Jahrhunderten“ ist eine Einladung von 71 Künstlerinnen und Künstlern zu einem Spaziergang durch die Stadt Zwettl. Anhand von 177 Bildern erleben wir eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte, wobei wir eine besonders lebenswerte und liebenswerte Stadt kennenlernen..
Die ausgewählten Ansichten aus einer Privatsammlung zeigen ein abwechslungsreiches und buntes Bild einer Stadt, die im Verlauf von mehreren Jahrhunderten so manche Veränderungen erfahren hat, aber doch im Kern in wesentlichen Bereichen gleich geblieben ist. Die erste Ansicht von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahre 1672 zeigt das Antlitz einer mittelalterlichen Stadt, fest ummauert, mit gleichförmigen Häusern, einer Stadt ohne Menschen, umgeben von teils nicht zuzuordnenden Türmen, einer Stadt, nicht einladend, eher abweisend. Das Bild der Stadt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ändert sich gravierend. Anhand der kolorierten Lithographien aus der Topographie des Erzherzogthums Oesterreich aus dem Jahre 1838 zeigt sich eine idyllische Kleinstadt mit Kindern, Frauen, Müllersburschen, einem Wagen vor der Mautstelle am unteren Stadttor. Ein Einblick in das Alltagsleben einer Kleinstadt wird uns gewährt. Das biedermeierliche Ambiente steigert sich in der kolorierten Umrissradierung von Johann Vinzenz Reim, die mit 8. September 1846 datiert ist. Am liebsten würde man mit dem Chronisten den Wanderstock tauschen und in die farbenprächtige Stadt einziehen, in eine Stadt, die Lieblichkeit und Geborgenheit vermittelt.
Mit dem neuen Medium der Fotografie ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Personen, Siedlungen und Landschaften abzubilden. Im Zusammenhang mit der Entstehung des Mappenwerkes „Das Kampthal“ hat der in Wien ansässige Fotograf Amand Helm um 1880 auch die Stadt Zwettl abgebildet. Die Aufnahme von Amand Helm ist wegweisend für viele weitere Ansichten der Stadt. Der Standort vom Propsteiberg mit dem Blick auf die Stadt wird für Generationen von Fotografen, wie beispielsweise der Fotografendynastie Lux und weiteren Künstlern, ein bevorzugter Platz für ihre Motive. Ein Künstler, von dem es viele Bilder der Stadt gibt, ist Georg Chmelarz. Von diesem Maler sind keine biographischen Angaben bekannt. In der Festschrift zur Bahneröffnung von 1896 sind viele Bauwerke abgebildet, wobei die Gegenüberstellung von Alt und Neu interessante Vergleiche ermöglicht. Zu den bekanntesten Abbildungen der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts zählen die farbenfrohen Bilder des Zwettler Bürgerschullehrers Eduard Mader, die 1908 als Ansichtskartenserie unter dem Titel „Aus Zwettl“ von der Buchdruckerei Otto Neugebauer herausgegeben wurden. Viele Künstler haben sich mit der Stadt auseinandergesetzt. Von den zahlreichen Malern der Stadt seien hier stellvertretend Namen wie Peter Neumüller, Hans Forstreiter, Friedrich Stadler, Friedrich Wolf, Rudolf Pritz, Fritz Jaworsky und W. Jaworsky genannt. Für die Nachkriegszeit sind Künstler wie Oswald Kosmik und Hilde Nellhiebel besonders hervorzuheben. Auch für Künstler aus der Ferne waren Motive der Stadt Zwettl immer interessant. Erwähnenswert sind hier beispielsweise Adolf Blamauer, Conrad Grefe, Hans Götzinger, Carl Rädler, Otto Trauner, Ulf Seidl, Hans Strohofer und Oskar Matulla. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind die Arbeiten der Zwettler Fotografen wichtige Dokumente, die so manche Veränderungen in der Stadt festhielten. Aus dieser Gruppe sind Josef Frank, Werner Fröhlich und Günter Schön hervorzuheben. Aus der reichhaltigen Palette der Künstlerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte, die in ihrer unnachahmlichen Art die Stadt portraitiert haben, ragen Linde Waber, Johannes Fessl und Helmut Schickhofer besonders hervor. Allen Künstlern ist zu Eigen, ein Bild der Stadt zu schaffen, in dem das Wesentliche, der Reiz der Stadt, eine unverwechselbare Gestalt annimmt und damit ein eigenes Gepräge erhält. So ergibt sich aus der Fülle der Arbeiten aus mehreren Jahrhunderten ein vielfältiges Bild einer besonders lebenswerten und liebenswerten Stadt.

Ausstellung Zwettl Ansichten von Herta Müllauer
Herta Müllauer wurde am 15. Oktober 1949 in Zwettl geboren. Nach der Matura 1969 am Gymnasium in Zwettl erfolgte ihre Ausbildung an der Pädagogischen Akademie in Krems. Zu den prägendsten Eindrücken ihrer Schulzeit zählte das Fach Bildnerische Erziehung bei Prof. Helmut Schickhofer, der für Herta Müllauer ein großes Vorbild war. Bei ihm lernte sie die Freude an Farben und den Mut zum freien Malen kennen. Besonderen Stellenwert hatte für sie auch die bildnerische Ausbildung bei Prof. Egon Weinberger an der Pädagogischen Akademie in Krems. Ihre erste Anstellung führte sie an die Hauptschule in Rappottenstein und ab 1972 an die neu errichtete Hauptschule in Stift Zwettl. 1987 wurde von Karl Blümel die Kreativhauptschule in Stift Zwettl gegründet. Besondere Freude bereitete Herta Müllauer das Unterrichten im kreativen Schwerpunkt mit der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Karl Blümel. Mit ihren Ideen, sei es bei der Aufarbeitung von Themen oder bei der Auswahl von Techniken, ergänzten sich beide Lehrkräfte großartig. Nach Beendigung des Schuldienstes konnte sich Herta Müllauer verstärkt mit dem Malen beschäftigen. Neben Ölmalerei, Aquarell, Tuschzeichnungen, Spachteltechniken faszinierte sie besonders die Technik der Collage. Die sensible Arbeitsweise, den Untergrund mit verschiedenen Materialien mit ihrer Malerei verschmelzen zu lassen, ermöglicht ihr immer mehr eine spannende Auseinandersetzung mit einem Thema und führt bei diesen schöpferischen Prozessen zu interessanten Ergebnissen, wobei sie durch ihre konsequente Arbeit bereits einen unverkennbaren Stil gefunden hat. Ihre vielfältigen Motive stammen überwiegend aus der näheren Umgebung.

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