21. Jänner 2006
Saliera-Dieb führte Polizei zu Versteck in Brand
Heute vor genau 15 Jahren wurde die gestohlene "Saliera" in einem Waldstück in Brand wiedergefunden.
BEZIRK ZWETTL. Er gilt als einer spektakulärsten Kunstdiebstähle in Österreich: Im Jahr 2003 wurde die Saliera, ein goldenes Salzfass des italienischen Bildhauers Benvenuto Cellini mit einem geschätzten Wert von 50 Millionen Euro, aus dem Kunsthistorischen Museum (KHM) Wien gestohlen. Drei Jahre lang war sie verschwunden, bis sie in einem Wald nahe Zwettl, vergraben in einer Kiste, wiedergefunden wurde.
Der Diebstahl
Um 2 Uhr früh verließen die letzten Besucher der "Langen Nacht der Musik" am 11. Mai 2003 das Kunsthistorische Museum, das damals wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet war. Um 3:55 Uhr löste der Bewegungsmelder in der Gemäldegalerie im ersten Stock aus. Drei Sicherheitsbeamte nahmen den Alarm wahr, gingen aber von einem Fehlalarm aus, sodass der Diebstahl erst gegen 8:20 Uhr vom Reinigungspersonal entdeckt und daraufhin die Polizei eingeschaltet wurde. Der Täter war über das Baugerüst durch ein Fenster eingestiegen, hatte die Vitrine zerstört und die Saliera entwendet.
Die Sicherheitsbeamten wurden vom Dienst suspendiert und das KHM setzte 70.000 Euro als Belohnung für sachdienliche Hinweise aus.
Die Rückkehr ins Museum
Nach dem Diebstahl lief eine weltweite Fahndung nach der Saliera, auch Interpol schaltete sich ein. Es folgten gescheiterte Lösegeldforderungen an die Uniqa-Versicherung und über Inserate in den Tageszeitungen wurde Kontakt zum Täter gesucht. Doch die Ermittlungen blieben ohne Erfolg - fast drei Jahre lang war das wertvolle Objekt verschollen.
Am 20. Jänner 2006 gab die Polizei bekannt, im Besitz eines Teil des Kunstwerkes - des abnehmbaren Dreizacks - zu sein, der ihnen zugesandt worden war. Kurz darauf wurde ein Verdächtiger, ein 50-jähriger Spezialist für Sicherheitstechnik aus Wien, festgenommen und verhört. Dieser gestand schließlich am 21. Jänner den Einbruch in das Kunsthistorische Museum und den Diebstahl der Saliera. Er führte die Ermittler zu einem Waldstück bei Brand, wo das beschädigte Kunstobjekt in einer Kiste vergraben war.
Der Dieb wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, aber im Herbst 2008 nach zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis bedingt entlassen. Die Saliera wurde wieder an das Kunsthistorische Museum zurückgegeben und ist seit 2013 permanent in der Kunstkammer Wien ausgestellt.
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