Landesgericht Krems
Sechs Jahre Haft für Profi-Auto-Knacker
Ein 51-jähriger Pole musste sich am Kremser Landesgericht wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls durch Einbruch verantworten. Der Beschuldigte soll als Mitglied einer kriminellen Vereinigung für zahlreiche Autodiebstähle In Oberösterreich, Wien und im Waldviertel, vorzugsweise der Marke Peugeot, verantwortlich gewesen sein.
300.000 Euro Schaden
Der Gesamtschaden wurde mit 365.000 Euro beziffert. Mehrere Pkw wurden vom Lagerhaus Zwettl in Groß Gerungs und von einem Autohaus in Groß Siegharts entwendet. Die NÖ Versicherung forderte im Namen des Raiffeisenlagerhauses Zwettl 240.000 Euro Schadenersatz, der Vertreter des Autohauses 15.300 Euro.
Techniker der Bande
Der Staatsanwalt sprach in seinem Vortrag „vom Techniker der Bande. Der Angeklagte gehört zur Kategorie Schwerverbrecher." Dem widersprach der Verteidiger. Sein Mandant habe nach mehreren langjährigen Haftstrafen versucht „die Kurve zu kratzen“. Er habe Fahrzeuge und eben auch technisches Equipment verkauft, sei in die Sache reingerutscht. Er sei „vor allem als Fahrer vorgesehen gewesen“. Weil „alles so leicht ging, habe er weitergemacht“. Die Schadensangaben seien weit übertrieben.
Peilsender
Der Angeklagte bekannte sich nur teilweise schuldig, sei bei manchen Tatorten nicht anwesend gewesen. Auf Nachfrage der Richterin berichtete er über die Vorgehensweise der Kriminellen. Mittels Peilsender habe man die Schlüsselsignale der Pkw verlängert, abgefangen und dann die Pkw mit der Keyless-GO-Methode gestartet. Dies sei auch möglich, wenn sich die Schlüssel innerhalb eines Gebäudes befänden. Teils seien jedoch auch die Räumlichkeiten aufgebrochen und die Fahrzeugschlüssel entwendet worden oder die Autos aufgebrochen und die Schlosszylinder mittels „Ziehfix“ herausgezogen worden.
Meist nur abgeholt
Er habe jedoch großteils die Fahrzeuge „nur abgeholt“. Nach dem Diebstahl seien die Peilsender der Autos abgeschaltet und nach Tschechien und Polen gebracht worden. Pro Fahrt habe er zwischen 500 und 700 Euro erhalten.
Der Schöffensenat verurteilte den Polen wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahl durch Einbruch zu sechs Jahren Haft. -Kurt Berger
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