Teil vier der Tierserie NÖ

So "exotisch" ist es im Bezirk Zwettl

Exotisch wird's in Teil vier unserer Tierserie: So siehts im Bezirk Zwettl mit Spinnen, Schlangen und Echsen  aus. 

BEZIRK. Haustiere wie Hunde, Katzen oder auch Pferde sind in vielen Haushalten im Bezirk vertreten. Anders sieht es bei "exotischen" Tieren aus (Wobei der Begriff exotisch sehr dehnbar ist - dazu gleich mehr) - heißt verschiedene Reptilien, Amphibien und wirbellose Tiere. 

Achtung: Meldepflichtig!

Das Wichtigste vorab: Das Halten von Reptilien und Amphibien ist meldepflichtig. Innerhalb von zwei Wochen ist der Neuerwerb eines solchen Tieres an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde zu melden. Zu den meldepflichtigen Reptilien zählen Echsen, Schlangen und Schildkröten, zu den meldepflichtigen Amphibien die Lurche, Frösche und Kröten.

Per September 2023 sind bei der Bezirkshauptmannschaft Zwettl 20 Schlangen, 89 Schildkröten, zehn Chamäleons und 113 Echsen wie Agamen, Leguane und Geckos gemeldet. Die Haltungsbedingungen sind in der zweiten Tierhaltungsverordnung festgelegt. 

Zur Passion geworden

Ein nicht unbeachtlicher Teil dieser gemeldeten Tiere sind in Jagenbach zuhause. Christopher Siegl konnte sein Hobby zum Beruf machen und züchtet und verkauft in seiner "Lizard Lounge" eine Bandbreite an Tieren. "Die unterschiedlichen Tiere sind auf zwei ganzen A4-Seiten aufgelistet" lacht er. "Grob zusammengefasst geht das von Agamen über verschiedene Geckos bis hin zu Eischlangen und wirbellosen Tieren wie Insekten, Skorpionen, Spinnen und Tausendfüßlern."  Wichtig zu betonen war Siegl, dass es besser ist, wenn Nachzucht ausschließlich mit schon nachgezüchteten Tieren passiert und keine Tiere aus der Wildnis herangezogen werden.

Besonders an den "Exoten" ist, dass einige im Vergleich zu den üblichen Haustieren pflegeleichter sind.

"Natürlich sind Tiere wie Schlangen keine Kuscheltiere, man setzt sich nicht mit ihnen am Abend auf die Couch, so wie das früher immer gemacht wurde, weil diese Tiere das Mikroklima in ihrem Terrarium brauchen und oft schlecht auf Zugluft reagieren. Klar muss einem das Hobby gefallen und begeistern"

führt Siegl aus.

Kaum Gefahren-Faktor

Der Tierliebhaber züchtet nur Tiere, die nicht giftiger als eine Biene sind. "Von meinen Züchtungen sind nur einige Skorpione und Spinnen leicht giftig. " erklärt er. Den Gefahren-Faktor solcher Haustiere sieht er eher als gering: Solange man normal mit ihnen umgehe, passiere in der Regel auch nichts.

"Mein prägendstes Erlebnis mit einem Tier war als Kind mit meinem Hasen. Der hat mich so fest in den Finger gebissen, dass ich da schon wusste: 'Das ist nix für mich'" schmunzelt Siegl. 
Natürlich gibt es auch giftigere Arten, doch weder hält Siegl diese, noch verkauft er solche an Kunden weiter.

Die Frage nach gefährlichen Einsätzen mit Spinnen oder Schlangen in der Vergangenheit konnte auch Matthias Hahn, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Zwettl-Stadt nur verneinen.

Was ist schon exotisch?

"Das ist ein sehr dehnbarer Begriff. Eigentlich ist vieles exotisch"

lacht Christopher Siegl. "Meerschweinchen oder Hamster sind bei uns auch nicht heimisch." führt er weiter aus.

Siegls Lieblings-Fact zu den spannenden und facettenreichen Tieren: "Jungferngeckos sind wie die Jungfrau Maria. Sie haben die Männer wegrationiert und sie reproduzieren sich nur mithilfe der Weibchen. Ganz nach dem Motto: Die Natur findet einen Weg." 

Nun auch in Krems

Vor kurzem erreichte Christopher Siegl einen weiteren Meilenstein in seinem Beruf: Zusätzlich zum Web-Shop eröffnete er vor zwei Wochen den Zoofachhandel "Lizard Lounge" in Krems, wo neben den eigenen Zuchten auch verschiedene Fische und selbstgezüchtete Bonsais erhältlich sind.

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